Frisch belegte Pizza, saftiger Obstkuchen oder knuspriges Hähnchen – Gerichte aus dem Backofen lassen sich gut vorbereiten und schmecken der ganzen Familie. Allein beim Abwasch ebbt die Begeisterung wieder ab, so dass ein verschmutztes Backblech nicht selten bis zur nächsten Benutzung im Ofen „vergessen“ wird. Wenn dann beim Öffnen der Ofentür der Blick auf alte Fettreste und eingetrocknete Verkrustungen fällt, möchte wohl manch einer seine Koch-Ambitionen schlagartig wieder vergessen und resignierend zum Prospekt des Pizzalieferanten greifen. Wie Sie kein Fast-Food als Notlösung brauchen und auch hartnäckigem Schmutz auf Ihrem Backblech reinigen können, verraten wir Ihnen im folgenden Ratgeber. Lesen Sie mehr über Hausmittel und auch die Anwendung spezieller Reinigungsmittel!
Wie entstehen die hartnäckigen Verkrustungen?
Die brutzelnde Gans verspritzt ihr Fett im Ofen, schmelzender Käse fließt von der Pizza und verbrennt auf dem Backblech. Je nach Art der zubereiteten Speisen sind Ofen und Backblech von unterschiedlichen Verschmutzungen betroffen. Die optimale Reinigungsmethode sollten Sie passend dazu auswählen:
Während frische Fettreste sich wunderbar mit Zitronensaft oder Essig und Spülmittel auflösen lassen, helfen bei verbrannten Käsekrusten und Teigresten vor allem Salz und Backpulver. Angebrannten Zucker sollten Sie bei 50 Grad im Ofen wieder erwärmen, damit sich das Karamell verflüssigt und Sie es mit einem feuchtem Schwamm und Reinigungsmittel vom Blech entfernen können:
Art der Verschmutzung | Ursache | Hartnäckigkeit |
---|---|---|
Fettverschmutzungen | Braten, Geflügel, Aufläufe | Leicht: Bei frischem Fett helfen Essig und Zitronensaft. |
Eingebrannte Krusten | Brot- und Pizzateig, Käse | Mittel : Salz und Backpulver können die Verkrustungen lösen. |
Verbrannter Zucker | Kuchen, Plätzchen, Karamell | Mittel : Der Zucker kann durch Erwärmen bei 50 Grad im Ofen gelöst werden. |
Sehr hartnäckige Verschmutzungen, stark eingebrannt | Intensive Benutzung des Backblechs, lange Zeit keine Reinigung | Hartnäckig : Als Hausmittel kann Backpulver noch helfen, ansonsten chemische Reiniger |
Hausmittel gegen verschmutzte Backbleche
Wenn Sie Ihr Backblech reinigen möchten, können auch verschiedene Hausmittel sehr hilfreich sein. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die interessantesten Hausmittel etwas genauer auf:
Natron: Verteilen Sie 50g Natronpulver auf dem schmutzigen Backblech und begießen Sie es mit einem Liter Mineralwasser. Stellen Sie das Blech anschließend bei 100 Grad Unterhitze in den Backofen, bis das Wasser verdampft ist. Das Natron und die Verschmutzungen sollten Sie nun leicht mit einem Lappen entfernen können. Durch Natron reinigen Sie das Backblech also ganz ohne Scheuern!
Salz: Streuen Sie eine dicke Schicht Salz entweder auf das gesamte Backblech oder nur partiell auf die Stellen mit den eingebrannten Flecken. Nach einigen Minuten der Erwärmung bei 50 Grad im Backofen können Sie die Verschmutzungen samt Salz leicht mit einem Schwamm, einem feuchten Lappen oder Zeitungspapier vom Backblech wischen.
Zitronensaft: Mit Zitronensaft können Sie Blech und Backofen gleich in einem Schritt reinigen, wenn Sie folgendermaßen vorgehen: Gießen Sie eine Mischung aus Zitronensaft und Wasser in das Blech und erhitzen Sie es bei 100 Grad. Die Flüssigkeit lassen Sie im Herd-Innenraum verdampfen, so dass Sie im Anschluss sowohl das Blech als auch die Wände im Backofen leicht mit einem Schwamm reinigen können.
Spülmittel und Essig: Beide Hausmittel werden zu gleichen Teilen in einer Sprühflasche gemischt und auf das Backblech aufgesprüht. Nach 30 Minuten Einwirkzeit lässt sich der Schmutz mit Lappen oder Schwamm gut vom Blech lösen. Diese Methode eignet sich insbesondere für frische Fettverschmutzungen und erleichtert das Reinigen enorm.
Spülmaschinentabs: Gießen Sie heißes Wasser auf das Backblech und lösen Sie darin ein Spülmaschinentab auf. Wenn Sie das Blech mit der Mischung für eine Stunde bei 100 Grad in den Ofen stellen, können Sie danach die Verkrustungen auf dem Blech leicht mit einem Schwamm lösen. Da die verdampfte Reinigungslösung sich auch an den Wänden des Herd-Innenraumes niederschlägt und dort einwirkt, können Sie diese gleich im selben Arbeitsgang reinigen.
Richtig angewendet helfen die Hausmittel beim Reinigen vieler Backbleche und sind fast immer ausreichend. Lediglich sehr starke Verkrustungen machen eventuell andere Reiniger notwendig.
Backblech reinigen – so funktioniert es:
Wenn Sie beim Reinigen des Backblechs auf Chemie verzichten möchten, bietet Ihnen Backpulver als effektives Hausmittel eine wirksame Alternative. Gehen Sie wie folgt vor:
Schritt 1: Gießen Sie etwas heißes Wasser in das verschmutzte Backblech und bestreuen Sie es mit einem Päckchen Backpulver.
Schritt 2: Verteilen Sie die Mischung mit einem Schwamm auf dem gesamten Blech und lassen Sie sie 15 Minuten lang einwirken.
Schritt 3: Anschließend können Sie mit einem feuchten Lappen oder Schwamm das Backpulver mitsamt den Schmutzresten wegwischen und das Blech mit klarem Wasser abspülen.
Gibt es spezielle Reiniger?
Falls Sie mithilfe der Hausmittel nicht den gewünschten Erfolg erzielen, können Sie auf Spezialreiniger oder Putzmittel aus der Drogerie zurückgreifen. Diese sind beim Reinigen des Backblechs fast immer sehr wirksam:
Scheuermilch und Stahlwolle: Diese Putzhelfer sind zwei probate Mittel, um stark verkrustete Backbleche und -roste wieder blank zu bekommen. Allerdings sollten sie nur bei nichtbeschichteten Blechen zum Einsatz kommen.
Backofenreiniger: Sprays zur Reinigung des Ofen-Innenraumes sind meist auch für Backbleche geeignet und vollbringen wahre Wunder im Lösen von alten Ablagerungen und Schmutz-Sedimenten. Nach der Anwendung sollten Sie das Blech noch einmal gut mit Wasser und Spülmittel reinigen, um jeglichen Rest des chemischen Reinigungsmittels vor der nächsten Essenszubereitung zu beseitigen.
Putzstein: Der Putzstein ist kein Stein, sondern ein Stück aus gepresster Reinigungspaste. Er wird angefeuchtet und über das Blech gerieben, wobei sich Teile von Reinigungsmittel und Schleifgranulat herauslösen und Schaum bilden.
Ceranfeldschaber: Unter Umständen kann auch der Ceranfeld-Schaber Eingebranntes vom Backblech kratzen; allerdings sollten Sie ihn nur beim Reinigen nichtbeschichteter Bleche nutzen.
Pyrolyse: Dabei handelt es sich um ein thermo-chemisches Reinigungsprogramm neuer Herdmodelle. Nachdem der Ofen-Innenraumes auf 500 Grad erhitzt wird, zerfallen alle organischen Verbindungen und hinterlassen nur noch Asche. Diese Methode ist bequem und effektiv, allerdings durch den hohen Energieverbrauch kostenintensiv und nicht gerade umweltfreundlich. Bei starken Verkrustungen ist es jedoch manchmal die beste Alternative.
Wie Sie Verschmutzungen vorbeugen können
Wenn Sie bereits beim Backen darauf achten, dass das Blech einigermaßen sauber bleibt, ist das Reinigen im Anschluss nicht so aufwendig. Nützliche Helfer sind:
- Backpapier
- Backmatten aus Silikon
Fazit
Beim Anblick eines völlig verdreckten Backblechs brauchen Sie nicht zu resignieren – Ihnen stehen zahlreiche Hausmittel und Methoden zur Verfügung, um das Blech wieder reinigen zu können. Am besten, Sie lassen es gar nicht so weit kommen, dass sich Schmutz hartnäckig in Ihrem Backblech einbrennt. Reinigen Sie Ihre Backbleche und -roste lieber häufiger und dafür mit viel weniger Aufwand und Anstrengung.