Das Badezimmer ist ein intimer Ort – genau deshalb will man sich im eigenen Bad möglichst wohlfühlen. In manchen Fällen reichen Tipps für mehr Gemütlichkeit allerdings nicht aus, um den Feuchtraum in eine Oase zu verwandeln. In vielen Altbauten sind die Bäder beispielsweise beengend oder einfach zu dunkel. Einfach damit abfinden müssen sich Hauseigentümer nicht. Passt ihnen der Raum nicht, können sie das Badezimmer verlegen. Was man vorab über diese Möglichkeit wissen sollte.
Wann und wie eine Verlegung des Badezimmers sinnvoll ist
Zu klein, zu dunkel, zu stickig: Gründe für einen Badezimmerumzug gibt es so einige. Vielleicht hat man auch ungenutzte Zimmer, die eher den Vorstellungen entsprechen. Grundsätzlich stellt sich vorab die Frage, ob eine Sanierung oder Renovierung des jetzigen Raums zur Verbesserung des Badezimmers nicht reichen würde. Falls man sich nicht an alten Fliesen stört, sondern an den räumlichen Gegebenheiten, hilft eine Renovierung kaum. Denn dabei ersetzt man bloß einzelne Einrichtungsgegenstände und Gestaltungselemente. Wer saniert, entkernt demgegenüber den Raum und kann ihn neu strukturieren. Probleme wie schlechte Raumaufteilung lassen sich dadurch lösen. Anders steht es, wenn das jetzige Bad zu wenig Platz bietet und erweiternde Durchbrüche in anliegende Zimmer ausgeschlossen sind. Steht dadurch beispielsweise ungenügend Raum zur Realisierung eines barrierefreien Badezimmers zur Verfügung, hat die Badezimmerverlegung in andere Räume deutlichen Nutzen für die Hausbewohner. Die Kinder sind ausgezogen? Vielleicht lässt sich das Bad ja in die nun ungenutzten Zimmer verlegen. Denn moderne Sanitärlösungen wie Komplettduschen sind durch ihre Modellvielfalt in jedes Raumkonzept integrierbar: Mit Boiler und Abwasserpumpe lassen sie sich auch in Räume setzen, die eigentlich nicht als Bad vorgesehen waren. Wer sich am Verlauf der Wasser- und Abflussleitungen orientiert, erspart sich bei der neuen Badgestaltung viel Aufwand.
Experten-Tipp zur Badverlegung: Beratung beim Sanierungsbetrieb
Jedes Haus ist anders. Deshalb klären Hausbesitzer den Aufwand einer Badverlegung am besten bei einer individuellen Beratung durch einen Sanierungsbetrieb. Neben der Verlegung in Nebenräume ist der Badumzug ins Erdgeschoss in den meisten Fällen eine Option. In beiden Szenarien sind die benötigten Leitungen nicht allzu weit vom neuen Badezimmer entfernt. Sind sie zu weit weg, müssen Abflüsse neu verlegt werden.
Wohin das Bad am besten passt
Nicht alle Räume des Hauses sind gleich gut als Badezimmer geeignet. In den meisten Häusern liegen Bäder nordseitig, da man die südseitige Sonneneinstrahlung für die Wohnräume nutzt. Wichtig ist auch der Boden des vorgesehenen Raums. Je höher dessen Aufbau, desto eher lassen sich Leitungen und gegebenenfalls Systeme wie Fußbodenheizungen verlegen. Ist der Boden zu niedrig, muss man die Rohre hinter einem fest montierten Metallständer vor eine Wand verlegen. Dies gefährdet die Barrierefreiheit, denn dadurch steigt die Einstiegshöhe in die Bade- oder Duschwanne. Allerdings können Waschbecken und WC so frei im Raum positioniert werden. Abgesehen von diesen Zusammenhängen gibt es bei der Raumauswahl viele weitere Dinge zu beachten. Deshalb lieber Experten für Komplettsanierungen beiziehen. Auch erfahrene Bauleiter sind hilfreich, denn sie koordinieren beteiligte Gewerke wie Maurer, Elektriker, Fliesenleger, Trockenbauer, Sanitär- und Heizungsinstallateure.
Experten-Tipp: Kostenfrage nicht vergessen
Neben der gewünschten Raumgröße, den Funktionsbereichen und der Qualität der Ausstattung hängen die Kosten für eine Badverlegung von den jeweils nötigen Installationsarbeiten ab. Wie viele Leitungen müssen neu verlegt werden? Welche baulichen Veränderungen stehen an? Diese Fragen lassen sich nur im Expertengespräch klären.
Wie der Umzug des Badezimmers verläuft
Wie lange die Verlegung eines Bades dauert, hängt vom Einzelfall und den notwendigen Maßnahmen ab. Hat man sich für einen Raum entschieden, beginnt die Planung. Per 3D-Software wird der Raum ausgestaltet und danach bepreist. Ist dies erledigt, beginnen die eigentlichen Arbeiten.
- Demontage: Das alte Badezimmer wird komplett demontiert, wobei Bauschutt wie alte Fliesen ordnungsgemäß entsorgt wird.
- Rohinstallation und Elektrik: Erforderliche Zu- und Abwasserleitungen sowie Unterputz-Boxen werden verlegt. Elektrische Kabel und Anschlüsse werden in offenen Wänden gezogen, bevor man Wasserleitungen und Abflussrohre verlegt und die Elektroinstallation erledigt.
- Trockenbau- und Fliesenarbeiten: Nach der Rohinstallation und den Elektrikerarbeiten werden bei Bedarf Trockenbauwände, Decken und Anbauwände für Elemente wie den Spülkasten eingezogen. Fliesenleger schließen Wandschlitze und verputzen Wände, bevor man Ablauf- und Heizsysteme setzen und fliesen kann.
- Endmontage und Badeinrichtung: Sanitärobjekte, Armaturen, Heizkörper und andere Badmöbel werden eingebaut und auf ihre Funktion geprüft.
Zum Abschluss wird das Bad mit Accessoires wie Handtuchhaltern ausgestattet. Jetzt nimmt der Bauleiter das fertige Zimmer ab. Nach der Reinigung des Raums erwartet den Kunden eine voll funktionsfähige Wohlfühloase.