Glücklicherweise sind Bettwanzen in unseren Breitengraden nicht wirklich stark verbreitet. Immerhin leben wir in hygienischen Wohnungen, tragen saubere Kleidung und wissen auch sonst, wie man sich vor Ungeziefer schützt. Doch selbst der sauberste Haushalt kann mit dem Problem der Bettwanzen zu tun bekommen. Denn leider verstärken sich die Reiseaktivitäten der Deutschen, der internationale Handel nimmt weiter zu und auch die Globalisierung spielt eine Rolle. Und viele Haushalte wissen gar nicht, dass unerwünschte Untermieter beherbergen. Erst dann, wenn es auf der Haut juckt, sich die Stellen entzünden oder die Stiche zunehmen, werden die Bettwanzen erkannt.
Was sind Bettwanzen und wie sehen sie aus?
Bettwanzen werden teilweise auch Hauswanzen genannt und zählen zur den Plattwanzen. Ernähren tun sich die kleinen Insekten von menschlichem Blut, weswegen sie auch solche Umgebungen bevorzugen, wo sich diese für längere Zeit aufhalten. Das Bett bietet den warmblütigen Tieren optimale Bedingungen, wobei die Wanze auch gerne auf unseren Haustieren sitzt. Damit die Bettwanze Nahrung aufnehmen kann, sticht sie zu und die typischen Bettwanzenstiche entstehen. Ein klassischer Parasit also, der nur dann überleben kann, wenn er menschliches oder tierisches Blut zu Fressen bekommt.
Vom Aussehen her ähneln die Tiere einem eher außerirdischen Lebewesen, welches behaart ist und einen mit rotbrauner Farbe entgegenkommt. Sie besitzen kleine Facettenaugen und können ausgewachsen bis zu 5,5 Millimeter lang werden. Sind die Bettwanzen mit Blut vollgesaugt, können sie sogar bis zu einem ganzen Zentimeter groß werden. Bettwanzen besitzen sogar eine Art Flügel, wobei diese nicht zum Fliegen herhalten.
Womit können Bettwanzen bekämpft werden?
Der Handel ist inzwischen voll mit starken Insektenschutzmitteln. Das Problem daran ist nur, dass die Bettwanzen mittlerweile eine gewisse Immunität entwickeln konnten und somit auch gegen die Wanzenmittel resistent sind. Zwar werden die Mittel immer weiterentwickelt, allerdings strotzen diese nur so von Chemie, welche auch für uns Menschen nicht sonderlich gesund sein können. Starke Insektizide können sich sogar sehr stark auf die Gesundheit auswirken. Was tatsächlich gegen die Bettwanzen hilft, ist entweder Kälte oder Wärme. Unter einer Temperatur von 17 Grad können die Bettwanzen zwar noch leben, sich allerdings nicht mehr fortpflanzen. Ist es wärmer als 60 Grad, sterben die Bettwanzen sogar.
Leider legen die Bettwanzen Eier und bauen Nester, welche mit speziellen Chemikalien eingesprüht werden müssen. Diese sollten dann bestenfalls mehrere Stunden einwirken, im Anschluss sollte wirklich alles bei über 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. Da es bei dieser einen Prozedur nicht bleibt, kann man vielleicht in Erwägung ziehen, die Bettwäsche einfach komplett zu entsorgen. Andernfalls müsste man dieses Vorgehen bis zu dreimal wiederholen.
Woran erkennt man das Bettwanzenproblem?
Wichtig ist es, erst einmal sicher zu gehen, dass es sich tatsächlich um Bettwanzen handelt. Dafür sollte man bei einem Verdacht auf richtige Indizien achten, die auf einen Befall hindeuten. Lebende Bettwanzen, die sich bereits vollgesaugt haben, können mit bloßem Auge gesehen werden. Bettwanzenbisse müssten dann in gleichem Zuge auch am Körper festgestellt werden können. Um Kotspuren ausfindig zu machen, sollte man sich eine einfache Lupe oder ein Vergrößerungsglas besorgen. Blutspuren können ebenfalls ein Indiz dafür sein, dass sich die Bettwanzen nachts am menschlichen Körper erfreuen. Und auch der Geruch macht sich bei einem Befall breit, ebenso wie sich sichtbare Bettwanzeneier verbreiten und meist in Form von Nestern vorkommen. Wer einen eklig-süßlichen Geruch wahrnimmt, der kann von einem Bettwanzenbefall ausgehen. Die kleinen, braunen und ovalförmigen Bettwanzen können in etwa mit der Größe eines Marienkäfers verglichen werden. Nachts werden die Ungeziefer aktiv, während sie tagsüber eher unentdeckt bleiben wollen.
Wichtig nach dem Urlaub
Da Bettwanzen häufig mit eingeflogen werden und sich hier dann ausbreiten, sollte man generell nach dem Urlaub gewisse Reinigungsmaßnahmen durchführen. Beispielsweise ist es enorm wichtig, sämtliche Kleidungsstücke zu waschen. Sogar die Koffer oder Zelte und andere Gegenstände, die mit Stoff oder ähnlichen Materialien ausgestattet sind, sollten behandelt werden. Da einige Dinge nicht in die Waschmaschine passen, können diese Gegenstände einfach für einige Tage in die Gefriertruhe. Im Winter könnte man die Sachen auch ein paar Tage in die Garage oder auf die Terrasse stellen. Wichtig ist, dass eingeführte Bettwanzen keine Chance haben, in der warmen Wohnung Nester anzulegen.
Wichtig: War der Hund mit im Urlaub, sollte dieser möglichst bald einmal gebadet werden. Im Zoofachhandel gibt es diverse Waschmittel, die speziell zur Bekämpfung von Parasiten entwickelt wurde.
Bettwanzen mit Farben und Temperatur bekämpfen
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es einen Zusammenhang zwischen den Besiedlungen der Bettwanzen und der Farbe der Bettwäsche gibt. Männliche Wanzen bevorzugen die Farben Rot und Schwarz, während Weibchen Orange und Violett bevorzugen. Gelb und grün wird von beiden Geschlechtern überwiegend vermieden, man kann sogar behaupten, dass sie diese Farben verabscheuen. Auf diesen Untergründen fühlen sich die Bettwanzen nicht sicher genug, da sie schneller gesehen werden. Zwar reicht es bei einem Befall nicht aus, einfach die Bettwäsche zu wechseln, schaden kann es aber als Zusatzmaßnahme nicht. Zusätzlich kann man die Temperatur im Raum mit speziellen Heizkörpern aufheizen und über 55 Grad bringen.