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Chinakohl zubereiten – als Hauptspeise oder als Beilage ein echter Genuss!

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Chinakohl ist der dezenteste Vertreter aller Kohlsorten: Er verbreitet in der Küche nicht den typischen Kohlgeruch und schmeckt wesentlich milder als seine Kollegen. Zudem ist Chinakohl leichter verdaulich als andere Kohlarten. Somit eignet er sich perfekt als Hauptspeise vieler Kohlgerichte oder als leckere Beilage mit anderen Zutaten. Wie Sie das zarte Gemüse kalt und warm ohne Schwierigkeit zubereiten, verraten wir Ihnen in diesem Ratgeber!

Chinakohl – weißer Kohl aus dem Reich der Mitte

Er heißt nicht bloß so – Chinakohl stammt tatsächlich aus dem Reich der Mitte. Die Pflanze wurde im 5. Jahrhundert erstmals in China kultiviert – entstanden ist die Art wahrscheinlich durch die Kreuzung einer Speiserübe mit dem chinesischen Senfkohl (Pak Choi). Baicai, sein Name in Landessprache, bedeutet schlichtweg „weißes Gemüse“. Milchsauervergoren verspeist man den Kohl in Japan und Korea traditionell als Kimchi, eine Art scharf-gewürztes Sauerkraut. Nach Europa gelangte Chinakohl erst Anfang des 20. Jahrhunderts.

Für Menschen, die beim Verzehr von anderen Kohlsorten über Verdauungsprobleme klagen, ist Chinakohl eine gute Alternative. Obwohl er wesentlich milder im Aroma ist als Weißkohl, enthält er trotzdem viele der kohltypischen Vitalstoffe. Chinakohl liefert reichlich Vitamin C und die sogenannten Senfölglycoside; sekundäre Pflanzenstoffe, die antibakteriell wirken und den Organismus vor freien Radikalen schützen. Somit stellt er also gerade bei empfindlichem Verdauungssystem eine leckere Hauptspeise aus dem Kohlbereich dar. Durch weitere Zutaten lässt er sich verfeinern und köstlichen Gerichten verarbeiten.

Chinakohl frisch kaufen – worauf ist zu achten?

Chinakohl wird heutzutage nicht mehr aus China importiert, sondern gedeiht im mitteleuropäischen Klima ohne Schwierigkeit.

  • Saison: Chinakohl ist ganzjährig im Angebot der Händler, seine Haupterntezeit liegt allerdings im Oktober und November.
  • Qualität: Die breiten Blattrippen des Kohls sind weiß; die gekräuselten Blattteile haben eine gelbe bis hellgrüne Farbe. Kaufen Sie nur Kohlköpfe, die fest geschlossen sind und deren Blätter sich knackig anfühlen. Die Außenseite sollte keine braunen Stellen und Schäden aufweisen. Achten Sie zudem auf die Größe des Kohlkopfes – ein Chinakohl kann gut 2 Kilo wiegen! Stellen Sie sicher, dass Sie die eingekaufte Menge auch innerhalb der nächsten Tage verbrauchen. Die Zahl der Portionen hängt davon ab, on der Kohl die Hauptspeise oder nur eine kleine Beilage ist.
  • Lagerung: Da Chinakohl zarter ist als andere Kohlköpfe, sollten Sie ihn grundsätzlich sehr frisch kaufen und direkt verarbeiten. Im Gemüsefach des Kühlschrankes hält sich der milde Kohl nur ca. 3 bis 4 Tage lang frisch. Wenn Sie ihn länger lagern möchten, sollten Sie ihn putzen, schneiden und kurz blanchieren. Auf diese Weise vorbereitet, frieren Sie den Chinakohl portionsweise ein und können ihn bis zu vier Monate lang im Eisfach aufbewahren.
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Chinakohl zubereiten – so geht´s:

Den zarten Chinakohl vorzubereiten und zu verarbeiten, bringt keinen hohen Schwierigkeitsgrad mit sich:

Vorbereitung – Chinakohl putzen

Entfernen Sie die äußeren Blätter des Kohls, falls sie welk sind oder beschädigte Stellen aufweisen. Trennen Sie am unteren Ende des Kohlkopfes eine etwa 2 Zentimeter dicke Scheibe mit einem geraden Schnitt ab – im Anschluss können Sie die Kohlblätter leicht auseinander lösen. Waschen Sie die Blätter kurz in kaltem Salzwasser ab und schneiden Sie sie so, wie es im Rezept benötigt wird.

Variante 1: Chinakohl kochen

  1. Schritt: Lassen Sie wenig Wasser in einem Topf aufkochen und salzen Sie es leicht.
  2. Schritt: Geben Sie den in feine Streifen geschnittenen Chinakohl in den Kochtopf und lassen Sie den Kohl 5 bis 7 Minuten lang garen. Prüfen Sie zwischendurch den Garzustand – je knackiger das Gemüse bleibt, desto besser schmeckt es. Somit kann die Zubereitungszeit also etwas variieren.
  3. Schritt: Gießen Sie das überschüssige Kochwasser ab und würzen Sie das Gemüse mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft.

Variante 2: Chinakohl dämpfen

  1. Schritt: Für das Dämpfen benötigen Sie einen Kochtopf mit Dämpfeinsatz oder ein in der Größe passendes Küchensieb. Befüllen Sie den Kochtopf etwa 2,5 Zentimeter hoch mit Wasser und bringen Sie es zum Kochen. Wenn Sie dem Kochwasser den Schalenabrieb von einer Zitrone hinzufügen, erhält der Chinakohl beim Garen ein dezentes Zitrusaroma.
  2. Schritt: Setzen Sie den Dämpfeinsatz oder das Sieb in den Topf ein. Achten Sie darauf, dass der Einsatz keine direkte Berührung mit dem Kochwasser hat.
  3. Schritt: Legen Sie den fein geschnittenen Chinakohl in den Dämpfkorb ein, setzen Sie den Deckel auf und garen Sie das Gemüse auf diese Weise. Die Zubereitungszeit liegt bei ca. 5 bis 10 Minuten.

Variante 3: Chinakohl braten

  1. Schritt: Schneiden Sie die Blätter des Chinakohls quer in feine Streifen.
  2. Schritt: Erhitzen Sie Öl in einer weiten Pfanne und legen Sie das Gemüse hinein.
  3. Schritt: Braten Sie den Kohl unter Rühren und schmecken Sie ihn mit Salz, Pfeffer und Zitrone ab. Die Zubereitungszeit beträgt auch hier je nach gewünschter Knackigkeit zwischen 5 und 7 Minuten.

Bekannte Gerichte und Rezeptideen

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Fruchtiger Salat, exotische Gemüsegerichte und deftige Rouladen – mit Chinakohl und weiteren Zutaten bringen Sie Abwechslung auf Ihren Esstisch.

  • Chinakohlsalat: Fein geschnittener Chinakohl, rote und gelbe Paprika und Mandarinenstücke sind die hauptsächlichen Zutaten für einen fruchtigen Salat. Ebenso gut wie Zitrusfrüchte harmonieren auch Äpfel und Ananasstücke mit dem feinen Kohl. Vermengen Sie die Zutaten und rühren Sie ein Dressing aus Zitronensaft, Zucker und saurer Sahne dazu an. Wenn Sie fettarme Varianten bevorzugen, nutzen Sie stattdessen Joghurt – ansonsten eignen sich auch Schmand oder Creme fraiche. Vermischen Sie das Dressing und die Salatzutaten und servieren Sie den Chinakohlsalat unmittelbar. Zieht das Gericht einige Stunden lang durch, haben sich die Aromen intensiviert. Der Kohl sondert allerdings viel Flüssigkeit ab und ist nicht mehr so knackig. Der Salat schmeckt sowohl als knackige Hauptspeise mit Brot als auch als Beilage.
  • Wokpfanne: Für eine Gemüsepfanne im Wok putzen und zerkleinern Sie Zutaten wie Möhren, Broccoli, Paprika und Chinakohl. Karotten und Kohl sollten Sie ein wenig kleiner schneiden als die restlichen Gemüsesorten, um die längeren Garzeiten auszugleichen. Erhitzen Sie Erdnussöl im Wok und braten Sie darin frischen Ingwer, Chili und Knoblauch kurz an. Anschließend fügen Sie das Gemüse hinzu und garen es unter Rühren einige Minuten lang. Bambussprossen oder Mungobohnensprossen geben Sie kurz vor Ende der Garzeit hinzu und schmecken alles mit Sojasauce und Zitronensaft ab. Auch dieses Rezept weist keinen hohen Schwierigkeitsgrad auf.
  • Rouladen: Kohlrouladen lassen sich ohne Schwierigkeit mit Chinakohl zubereiten und benötigen weniger Zubereitungszeit als solche aus Weißkohl. Für die Hackfleischfüllung vermengen Sie gemischtes Hackfleisch mit Zwiebelwürfeln, Salz, Pfeffer und Paprika. Die Chinakohlblätter blanchieren Sie kurz in kochendem Wasser, so dass sie weich und formbar werden. Setzen Sie die Füllung auf die blanchierten Blätter und rollen Sie sie zu kleinen Päckchen zusammen. Braten Sie die Kohlrouladen einigen Minuten lang in heißem Öl an, löschen sie mit Brühe ab und lassen sie ca. 20 Minuten lang bei mittlerer Hitze schmoren. Rühren Sie zum Schluss eine Dose gehackte Tomaten unter die Sauce und servieren Sie die Rouladen als Hauptspeise mit Reis.

Fazit

Böse Zungen könnten behaupten, Chinakohl fehle es an Eigengeschmack. Doch gerade sein mildes Aroma macht ihn zur idealen Zutat für Speisen über das gesamte Geschmacksspektrum von lieblich bis pikant. Ob als Wokgemüse mit Sojasauce oder als Hauptspeise im Salat – Chinakohl weist eine kurze Zubereitungszeit und einen niedrigen Schwierigkeitsgrad auf. Zudem ist Chinakohl kalorienarm, nährstoffreich und bekömmlich – es spricht also einiges für seinen regelmäßigen Verzehr!

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