In den eigenen vier Wänden zu leben, ist der Wunschtraum zahlreicher Bundesbürger. Steigende Mieten und knapper werdender Wohnraum in den Städten sowie die günstige Zinslage am Kapitalmarkt bewegen immer mehr Menschen dazu, sich für ein eigenes Haus zu entscheiden. Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e.V. wählen acht von zehn Bauherren die Massivbauweise für ihr neues Heim(*). Wir haben die Vor- und Nachteile der klassischen Form des Bauens für Sie zusammengefasst.
Stein auf Stein: Die Vorteile des Massivhauses
Bauherren müssen bei der Entscheidung für eine Bauweise alle Vorteile und Nachteile abwägen, die ein Massivhaus gegenüber eines Fertighauses mit sich bringt. Allem voran steht natürlich die individuelle Planbarkeit, bei der ein Massivhaus selbstredend seinem Konkurrenten meilenweit voraus ist. Um dennoch verhältnismäßig kostengünstig zu bauen, haben Typenhaus-Anbieter auch Massivhäuser mit unterschiedlichsten Grundriss-Entwürfen im Portfolio. Auch sie können – natürlich in begrenztem Rahmen – individualisiert werden. Abgesehen von der Freiheit in der Gestaltung des Hauses, punktet die Massivbauweise mit weiteren Vorteilen. Dazu gehören:
- Guter Schallschutz
- Angenehmes Raumklima
- bessere Wertbeständigkeit
- ein guter Wärme- bzw. Kälteschutz
- bessere Winddichtheit
- höherer Wiederverkaufswert
- Belastbarer gegenüber Umwelteinflüssen
- Längere Nutzungsdauer absehbar
- mehr Eigenleistung beim Bau möglich
Beide Seiten der Medaille abwägen: Die Nachteile eines Massivhauses
Im größten Vorteil des Massivhauses liegt gleichzeitig auch sein Nachteil. Selbstredend hat die Freiheit in der Grundrissgestaltung sowie die intensive Betreuung durch einen Architekten seinen Preis. Massivhäuser sind in der Regel preisintensiver als Fertigteilhäuser. Die Standardisierung letzterer reduziert die Planungskosten erheblich. Hinzu kommt der Fakt, dass die Bauzeit eines Fertigteilhauses maßgeblich kürzer ausfällt. Die Bauphase eines Massivhauses liegt bei durchschnittlich 8 Monaten. Dies hängt unter anderem mit den verschiedenen Trocknungszeiten von Mörtel und Beton, der Art des Aufbaus und der Abstimmung der einzelnen Gewerke untereinander zusammen. Auch die Baumaterialien für den Hausbau liegen vielfach im höheren Preissegment. Die längere Bauzeit kann sich zudem bei Massivhäusern durch Witterungseinflüsse noch weiter verlängern, wenn etwa bei starken Minusgraden kein Außenputz aufgebracht werden kann. Dies alles schlägt sich letztendlich im Preis des Hauses nieder. Besonders bei frei geplanten Architektenhäusern, die keinem Typenhaus entsprechen, stehen den Bauherren keinerlei Musterhäuser zu Besichtigung zur Verfügung. In diesen Fällen können die Häuslebauer ihr zukünftiges Zuhause nur am Rechner im Voraus betrachten.
Fazit: Die größten Vorteile eines massiv gebauten Hauses liegen zum einen in der Gestaltungsfreiheit der Grundrisse und zum anderen in den Eigenschaften des zukünftigen Hauses. Massivhäuser punkten vor allem mit einer guten Isolation gegen Wärme und Kälte, einem soliden Schallschutz sowie Brandschutz und fungieren nicht zuletzt als Wertanlage. Diese Vorteile gegenüber einem Fertighaus machen sich jedoch auch in der Preisgestaltung bemerkbar. Neben der längeren Bauzeit steht vor allem der Preis als Gegenargument im Raum.
(*) Quelle: BDF – Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V.