Fußballweltmeisterschaften sind immer auch ein Kulturaustausch, da man sich bei jedem dieser Fußballereignisse mit der Kultur des Gastlandes auseinandersetzt. Das war mit Südafrika, das im Jahre 2010 die Fußball-WM ausrichtete, nicht anders. Nicht alle dieser kulturellen Besonderheiten wie die durchdringenden Vuvuzelas stießen unwidersprochen auf Gegenliebe. Andere hingegen weckten ein ernsthaftes Interesse. Die Fußball-WM im Jahre 2010 war somit ein Tor zu Südafrika, das uns mit der südafrikanischen Grillkunst, dem Braai, vertraut machte. Grillfans in Deutschland beschäftigten sich mit dem Braai als Alternative zum Barbecue und stellten schnell fest, dass der Braai mehr ist als nur ein Grill, nämlich eine Philosophie und Lebenseinstellung in einem, die wunderbar zu der offenen und herzlichen südafrikanischen Gesellschaft passt.
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Der Braai als Bestandteil der südafrikanischen Kultur
Der Begriff Braai entstammt dem Afrikaans und damit einer der elf Amtssprachen des Landes. Braai ist ein Kurzwort von Braaivleis, das sich überall durchgesetzt hat, und bezeichnete ursprünglich nur den Grill. Heute steht der Braai für alles, was mit dem Grillen zu tun hat. Er hat einen festen Platz in der südafrikanischen Gesellschaft. Zum Braai wird meistens an Sonntagen geladen. Es ist ein zeremonielles Ereignis mit viel Tradition. So sind „künstliche“ Hilfsmittel wie Kohle, Anzünder und Brickets verpönt.
Stattdessen ist Natürlichkeit Trumpf. Dass sich der Vorgang des Anzündens mit echtem Holz über Stunden hinziehen kann, ist durchaus gewollt, denn auch die Vorbereitung gehört zu einem echten Braai-Erlebnis. Ein beliebtes Holz für den Grill ist das Holz des Kameldorns, der in Südafrika dominierenden Baumart. Ein Platz für den Braai ist ein fester Bestandteil der südafrikanischen Häuser. Aber auch in der Öffentlichkeit sind zahlreiche Braai-Plätze vorhanden, sodass Feinschmecker das Erlebnis mit einem Ausflug in der freien Natur verbinden können. Nicht zuletzt wird die Bedeutung des Grillens für die südafrikanische Gesellschaft dadurch unterstrichen, dass ein Tag im Jahr dem Braai gewidmet ist. Es ist der Braai-Day an jedem 24. September.
Der Ablauf eines Braais
Der Braai ist ein gesellschaftliches Ereignis, das den ganzen Sonntag ausfüllen kann. Wenn beispielsweise um 14 Uhr zum Braai geladen wird, wird nicht erwartet, dass sich um Punkt 14 Uhr bereits alle Gäste um den Festtisch versammelt haben. Vielmehr trudeln die Gäste nach und nach ein. Ein Braai ist ein geselliges Miteinander und Stress und Hektik sind fehl am Platze. Damit die Gäste während der langen Vorbereitungszeit nicht hungern müssen, werden vorab schmackhafte Appetithäppchen serviert. Wie es der Grilltradition entspricht, ist Fleisch bei einem Braai Trumpf. Das Grillfleisch besteht aus Rind, Lamm, Geflügel und an den Küsten auch aus frischem Fisch. Auch exotische Tiere wie Büffel, Antilopen, Sträuße und Krokodile landen auf dem Braai und machen für den Reiz des Besonderen aus. Als Marinade wird traditionell eine süße Paste aus Aprikosen verwendet. Die Lieblingswurst der Südafrikaner ist die Boerewors (Bauernwurst), die in der Form einer Schnecke zusammengerollt ist und Rind, manchmal durchmischt mit Wild, enthält und immer gut gewürzt ist.
Während das Fleisch auf dem Braai zwar angewärmt, aber selten richtig durchgebraten wird, damit es seinen intensiven Geschmack beibehält, sind auch die verwendeten Gewürze der Südafrikaner ausgesprochen intensiv. Die Südafrikaner lieben pikante Grillsaucen wie Chutney und Chakalaka. Diese bestehen aus Gewürzen wie Koriander, Kümmel, Chili, Ingwer und Kardamon. Beliebte Beilagen sind Spalten aus Kürbissen und Süßkartoffeln, gegrillte Maiskolben, Salate, Käse-Toasties und Fritten aus Süßkartoffeln. Als Getränke sind Weine sowie ein spezielles Gemisch aus Brandt und Cola beliebt. Während früher die Rollenverteilung klar war, dass der Mann sich um das Grillgut kümmerte und die Frau die Beilagen zubereitete, sind auch in Südafrika Veränderungen eingetreten, welche die alten Rollenbilder ins Wanken brachten.