Verstopfung ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch weitreichendere Folgen haben, wenn man diese unbehandelt lässt. Allerdings handelt es sich nicht unbedingt um eine schwerwiegende Erkrankung. Aufgrund westlicher Ernährungsgewohnheiten sind mehr Menschen von Verstopfungen betroffen, als angenommen. Und das sogar weitgehend unbewusst, denn viele sind der Ansicht, dass es auch normal wäre, nur einmal pro Woche auf Toilette zu gehen. Tatsächlich aber gehört es zu einem gesunden Darm dazu, täglich sein Geschäft verrichten zu können. Alles darüber hinaus beschreibt eigentlich eine Verstopfung. Doch keine Sorge, wer einmal 3-4 Tage nicht auf Toilette konnte, der braucht nicht in Panik zu geraten.
Woher kommt die Verstopfung eigentlich?
Unregelmäßige Stuhlentleerung mit hartem und trockenem Stuhl nennt man Verstopfung. Diese ist meist mit viel Anstrengung und Schmerzen während der Entleerung verbunden. Das Gefühl der unvollständigen Entleerung bleibt zudem, hinzu kommen oft Blähungen, Übelkeit und natürlich Bauchschmerzen bis hin zu Krämpfen. Aber woher kommt die Verstopfung überhaupt?
Generell ist die Verstopfung unserer Ernährung geschuldet, sodass es letztendlich jeder selbst in der Hand hat, wie sein Stuhlverhalten aussieht. Wird der Stuhlgang langsam durch den Darm bewegt, so absorbiert der Körper viel Wasser. Dadurch wird der Stuhl hart und trocken, was letztendlich zu einer Verstopfung führt. Bei Menschen ohne Verstopfung kann eine Stuhlentleerung sogar bis zu drei Mal pro Tag erfolgen. Einmal pro Tag ist dabei jedoch die Regel, erfolgt die Entleerung nur etwa dreimal pro Woche, so spricht man von Verstopfung.
Verstopfung gehört zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten unserer Zeit, viele haben sogar schon chronisch damit zu kämpfen. Rund 15. Millionen Erwachsene, davon doppelt so viele Frauen wie Männer, leiden an unregelmäßiger Stuhlentleerung. Viele suchen auch keinen Arzt auf, sodass die Dunkelziffer vermutlich noch viel höher liegt.
Ursachen einer Verstopfung
Akute Verstopfungen sind in der Regel sehr schnell behoben, anders als bei regelmäßig widerkehrenden Verstopfungen. Längere Reisen, Bettlägerigkeit, Operationen oder hormonelle Veränderungen können neben der Ernährung zu einer Verstopfung führen. Die meisten Verstopfungen sind jedoch auf die Ernährung zurückzuführen. Einseitige Ernährung mit wenigen Ballaststoffen und nicht ausreichend Flüssigkeit lassen den Stuhl hart werden. Auch Bewegungsmangel und Nahrungsmittel mit viel Fett und Zucker verlangsamen den Prozess der Verdauung. Ein Reizdarmsyndrom, Darmverengungen oder allgemeine Darmschwäche führen ebenfalls zu Verstopfung.
Hausmittel gegen Verstopfung – so kommt der Darm in Schwung!
Wer häufiger an Verstopfung leidet, der sollte sich nachfolgende Tipps in seinen Alltag integrieren. Gesunder Stuhlgang ist nämlich auch eine Sache der Gewohnheit, sodass man seinen Darm und die Darmentleerung entsprechend trainieren kann. Viele sind sogar dazu in der Lage, den Stuhlgang perfekt nach Uhrzeit zu verrichten. Dies ist natürlich nicht die Regel, wobei viele regelmäßig nach dem Frühstück oder dem Abendessen auf Toilette können.
Tipp Nummer 1 – Sport und Bewegung
Bewegung ist ziemlich entscheidend dafür, wie aktiv unser Darm und die Darmbewegungen sind. So wird die Darmbewegung bei sportlicher Betätigung aktiviert, der Speisebrei gelangt schneller durch diesen hindurch und liegt nicht lange an einer Stelle. Wer noch nie etwas vom so genannten „Verdauungsspaziergang“ gehört hat, der sollte zumindest jetzt damit anfangen. Tatsächlich konnten Forscher und Ernährungsexperten belegen, dass ein Spaziergang direkt nach dem Essen die Verdauung fördert und für einen regelmäßigeren Stuhlgang sorgt.
Tipp Nummer 2 – Ballaststoffe
Ballaststoffe sind für das Stuhlvolumen verantwortlich und regen insofern den Stuhldrang an. Wer sich also noch nie gefragt hat, warum man „mal mehr, mal weniger gut kann“, der hat jetzt die Antwort. Es liegt an den Inhaltsstoffen, bzw. den Ballaststoffen, unserer Ernährung. Obst, Gemüse und auch Vollkornprodukte enthalten einen sehr hohen Anteil an Ballaststoffen. Sie binden Wasser innerhalb des Verdauungstraktes und erhöhen somit das Volumen. Dadurch wird der Druck auf die Darmwände erhöht und „man muss“.
Tipp Nummer 3 – Essenszeiten einhalten
Schnell den Burger für Zwischendurch, die Ausnahmepizza am Abend und natürlich das Frühstück-To-Go! All diese Dinge sind absolut tödlich für eine geregelte Verdauung. Wichtig ist, dass Mahlzeiten weitgehend regelmäßig eingenommen werden und sich die Verdauung darauf einstellen kann.
Gibt es Hausmittel gegen Verstopfung?
Als ein typisches Hausmittel bei Verstopfung zählen Flohsamen. Sie fördern die Verdauung aufgrund ihrer äußeren Schleimschicht und quellen den Stuhl enorm auf. Nach Einnahme wirken die Flohsamen etwa nach 12 Stunden, ggf. aber auch früher. Wichtig ist allerdings auch hier, sich nicht von diesen abhängig zu machen. Neben den Flohsamen helfen im Übrigen auch Leinsamen, welche ähnliche Quelleigenschaften besitzen. Sie quellen im Darm auf, resorbieren Wasser und beschleunigen den Darminhalttransport.
Das beste Hausmittel bei Verstopfung ist die Aufnahme von Wasser. Ein Glas Wasser bereits am Morgen, kann schon wahre Wunder wirken. Am besten trinkt man ein lauwarmes Glas Wasser in mehreren kleinen Schlucken und gibt eine halbe Zitrone dazu. Sehr häufig fehlt es dem Darm und dem Darminhalt einfach nur an Flüssigkeit, vor allem wenn man generell wenig trinkt. Wer Wasser nur schwer runter bekommt, der kann natürlich auf Tee oder Kräutertees umsteigen. Auch hier zeigt sich baldige Wirkung.
Mythos Kaffee
Lassen Sie uns an dieser Stelle noch mit dem Mythos Kaffee und Stuhlgang aufräumen. Das Koffein im Kaffee wirkt zwar bei einigen eher anregend, tatsächlich entzieht der Kaffee dem Körper aber Wasser. Es wird sogar empfohlen, direkt nach dem Aufstehen nicht mit der Tasse Kaffee zu beginnen, sondern zunächst Wasser zu trinken und etwas zu Essen.