Das saftige Steak in der Eisenpfanne zubereitet ist für begeisterte Freizeitköche eine Königsdisziplin, schließlich ist das guss- oder schmiedeeiserne Kochgerät eines der prestigeträchtigsten Küchenutensilien. Das Gusseisen leitet und speichert die Hitze in einzigartiger Weise und verleiht dem Bratgut eine delikate Kruste und ausgeprägte Röstaromen. Vor der ersten Verwendung als Kochgeschirr müssen Eisenpfannen allerdings ordnungsgemäß „eingebrannt“ werden, damit sie ihre guten Kocheigenschaften optimal entfalten können. Warum dieser erste Durchlauf auf dem Herd nötig ist und wie das Einbrennen von Eisenpfannen funktioniert, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber!
Eisenpfanne einbrennen – warum eigentlich?
Bevor Sie das erste Steak in Ihre neue Pfanne aus Gusseisen legen, muss eisernes Kochgeschirr zunächst ordnungsgemäß „eingebrannt“ werden. Dabei ist es egal, ob es sich bei dem guten Stück um eine gusseiserne Grillpfanne oder einen schmiedeeisernen Wok handelt. Beim Einbrennen werden Rückstände aus der Produktion entfernt und es bildet sich eine Fett-Kohle-Patina auf dem Metall, die wie eine natürliche Anti-Haftbeschichtung wirkt. Jeder folgende Bratgang verbessert die Eigenschaften einer Eisenpfanne noch weiter, so dass sich mit älteren Exemplaren besonders gute Ergebnisse beim Braten erzielen lassen.
Eisenpfanne einbrennen – so funktioniert es
Für den Einbrenn-Vorgang stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Auswahl. Sie lassen sich wahlweise auf der Herdplatte, mittels Gasbrenner oder im Backofen durchführen.
Methode 1: Traditionell mit Kartoffelschalen
Sie benötigen:
- Öl
- Kartoffelschalen
- Salz
- Schritt: Waschen Sie die Pfanne gründlich mit Wasser und Spülmittel ab; auf diese Weise entfernen Sie den bei der Produktion aufgebrachten Rostschutz.
- Schritt: Geben Sie so viel Öl in die Pfanne, dass es etwa 3 Millimeter hoch auf dem Pfannenboden steht. Erhitzen Sie das Öl anschließend bei hoher Temperatur.
- Schritt: Geben Sie die Kartoffelschalen in die Eisenpfanne, wenn das Öl ausreichend heiß geworden ist. Das Fett um die Kartoffelschalen sollte dabei Blasen werfen und zischen. Wenn die Kartoffelschalen in der Pfanne brutzeln, fügen Sie noch eine Hand voll Salz hinzu.
- Schritt: Braten Sie die Kartoffelschalen und das Salz nun, bis alles vollständig schwarz geworden ist und sich auch auf dem Pfannenboden eine dunkle Schicht gebildet hat. Achtung: Die Rauchentwicklung bei dieser Methode ist stark – öffnen Sie daher das Fenster und stellen Sie sicher, dass Sie keinen Rauchmelder auslösen. Im Anschluss werfen Sie die verkohlten Kartoffelschalen weg und lassen die Pfanne abkühlen.
- Schritt: Die kalte Pfanne reinigen Sie am Schluss mit klarem Wasser ohne Spülmittel. Die Eisenpfanne ist damit eingebrannt und Sie können das erste Gericht darin zubereiten – etwa Bratkartoffeln aus den Kartoffeln, die die Schalen zum Einbrennen lieferten.
Methode 2: Einbrennen eines Wok auf dem Gasbrenner
Sie benötigen
- Öl
- 1 Bund Frühlingszwiebeln
- 1 Stück Ingwerknolle
- Schritt : Waschen Sie den Wok gründlich mit Wasser, Spülmittel und Stahlwolle. Trocknen Sie ihn anschließend gründlich ab.
- Schritt : Erhitzen Sie den Wok auf dem Wokbrenner so stark, bis sich das Eisen bläulich verfärbt. Drehen Sie das Kochgeschirr dabei so hin und her, dass seine gesamte Außenseite mit der Flamme in Kontakt kommt, auch die hohen Seitenwände.
- Schritt : Hat sich das Eisen vollständig verfärbt, geben Sie etwa 2 Esslöffel Öl hinein und schwenken Sie den Wok so, dass sich das Fett überall verteilt. Braten Sie das Öl so lange, bis es sich in das Metall eingebrannt hat.
- Schritt : Geben Sie erneut 2 Esslöffel Öl in den Wok und braten Sie die in grobe Stücke geschnittenen Frühlingszwiebeln und die zerkleinerte Ingwerknolle darin an. Den Bratvorgang führen Sie so lange fort, bis die Gemüsestücke vollständig schwarz geworden sind und sich auf dem Metall des Wok eine schwarze Schicht eingebrannt hat.
- Schritt : Am Schluss werfen Sie die Gemüsestücke weg und wischen den abgekühlten Wok nach dem Einbraten mit einem feuchten Küchenpapier aus.
Methode 3: Einbrennen mit Öl
Sie benötigen:
- Öl
- Küchenpapier
- eine Grillzange
- Schritt : Reinigen Sie Ihre neue Pfanne aus Gusseisen gut mit Wasser und Spülmittel und trocknen Sie sie anschließend gründlich ab.
- Schritt : Fetten Sie die Pfanne ein, indem Sie sie mit einem in Öl getränkten Küchenpapier ausreiben. Der Fettfilm in der Pfanne sollte sehr dünn sein; es dürfen keine Pfützen entstehen.
- Schritt : Erwärmen Sie die gefettete Pfanne bei niedriger Hitze etwa 2-3 Stunden lang. Währenddessen muss der Ölfilm immer wieder erneuert werden, indem Sie den Pfannenboden mit öligem Küchenpapier abreiben. Verwenden Sie dazu eine Grillzange, da das Eisen sehr heiß wird.
- Schritt : Nach dem Einbraten lassen Sie die Pfanne auskühlen und säubern Sie mit einem feuchten Küchenpapier.
Methode 4: Einbrennen im Backofen
- Schritt : Reinigen Sie die Eisenpfanne gründlich mit Wasser sowie Spülmittel und trocknen Sie sie anschließend gut ab.
- Schritt : Ölen Sie das Eisen mithilfe eines Küchenpapiers dünn ein. Bei dieser Methode können Sie auch den Pfannengriff auf dieselbe Weise mitbehandeln.
- Schritt : Legen Sie die Pfanne kopfüber auf den Backrost und erhitzen Sie sie bei 200 Grad etwa 1-2 Stunden lang im Backofen.
- Schritt : Zunächst holen Sie die Eisenpfanne aus dem Backofen. Abschließend lassen Sie die Pfanne auskühlen und reiben das Gusseisen mit einem feuchten Küchenpapier sauber.
Was ist sonst noch zu beachten?
Eisenpfannen lassen sich also grundsätzlich recht einfach einbraten. Neben den oben genannten Methoden sollen hier noch einige Tipps zum Umgang mit Pfannen aus Gusseisen aufgezeigt werden:
- Abkühlen lassen: Lassen Sie die Pfannen nach dem Braten immer erst abkühlen, bevor Sie sie reinigen. Wenn Sie die heiße Pfanne mit kaltem Wasser in Berührung bringen, verzieht Sie sich und verliert auf diese Weise den optimalen Bodenkontakt mit der Herdplatte.
- Spülen: Waschen Sie angebrannte Reste in der Pfanne mit warmem Wasser und einem Schwamm ab. Falls die Verkrustungen schwer zu lösen sind, weichen Sie die Pfanne eine Zeit lang in warmem Wasser ein. Verzichten Sie auf die Verwendung von Spülmittel.
- Abtrocknen: Trocknen Sie die Pfanne nach dem Waschen mit Küchenpapier ab. Auf diese Weise entfernen Sie noch vorhandene Fettreste vom Metall. Falls die Pfanne nach dem Bratvorgang nicht sehr schmutzig erscheint, können Sie auf das Wasser auch völlig verzichten und das Eisen nur mit einem Küchenpapier abwischen.
- Pflegen: Eine Eisenpfanne sollten Sie nach jeder Reinigung mit etwas Öl einfetten. Dafür geben Sie das Fett auf ein trockenes Küchenpapier und wischen die Pfanne damit aus. Falls Sie Ihre Pfannen im Schrank stapeln, sollten Sie zwischen je zwei Exemplaren einen Pfannenschutz aus Filz legen.
- Rost entfernen: Rostflecken auf den Pfannen können Sie mithilfe eines Küchenschwammes und etwas Öl vorsichtig abreiben. Falls die Stellen sich innen in der Pfanne befunden haben, müssen Sie sie Pfanne erneut einbrennen, da die Patina durch den Rost in Mitleidenschaft gezogen wurde.
- Angebranntes entfernen: Wenn Ihnen in der Eisenpfanne etwas stark angebrannt ist, lassen Sie die Pfanne zunächst abkühlen. Setzen Sie dann etwas Wasser in der kalten Pfanne zum Kochen auf und lassen Sie sie anschließend erneut erkalten. Häufig reicht dieser Arbeitsgang zur Entfernung von Angebranntem aus. Falls immer noch verschmutzte Stellen zu sehen sind, streuen Sie Salz in die Pfanne, bis ihr Boden bedeckt ist. Erhitzen Sie das Salz etwa 10 Minuten lang und reiben Sie die Pfanne anschließend mit Küchenpapier aus.
Fazit
Eisenpfannen oder ein schmiedeeiserner Wok sind lohnenswerte Anschaffungen für die Küche von kulinarisch Kreativen. Für das erste Einbrennen stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Auswahl. Die Hauptsache ist, Sie führen diesen ersten Durchlauf gewissenhaft durch – so ist garantiert, dass Ihre neue Eisenpfanne die charakteristischen Brateigenschaften des Eisens voll entwickelt.