Spätestens seit dem Atomausstieg Deutschlands sind die erneuerbaren Energien in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. Energie kostengünstig und effizient erzeugen zu können war lange Zeit eine Vision, die in diesem Jahrhundert wohl Wirklichkeit zu werden scheint. Immer mehr Länder setzen auf Wasser-, Solar- und Windenergie, darunter auch Länder, die stark im Kohlesektor verankert sind. China zählt mittlerweile zu den Vorreitern in der Entwicklung und Nutzung erneuerbarer Energien. Der Großteil der weltweit hergestellten Solarpanels stammt aus chinesischer Produktion. Die Qualität dieser Panels lässt sich nach heutigem Stand sogar mit denen europäischer Panels messen. Aber sind erneuerbare Energien wirklich so lohnend?
Welche erneuerbaren Energien gibt es?
Was man unter erneuerbaren Energien versteht, hängt auch immer von der Perspektive und der Definition ab. So sehen einige Experten die Atomenergie als eine erneuerbare Energie an, aufgrund der fehlenden CO2-Emissionen. Jedoch ist der Rohstoff Uran nicht erneuerbar, weshalb die Atomenergie an dieser Stelle ausgeblendet wird. Zu den klassischen erneuerbaren Energien zählen die Solarenergie, die Wasserkraft und die Windkraft. Daneben wird auch die Energiegewinnung aus Biomasse als erneuerbar angesehen, da hierfür Pflanzen- und Dunganteile verwendet werden, die nicht fossil sind. CO2-Emissionen sind also nicht immer der ausschlaggebende Punkt für die Bezeichnung „erneuerbar“.
Lohnen sich erneuerbare Energien für Privatzwecke?
Oft steht die Frage im Raum, ob sich erneuerbare Energien für Privatzwecke überhaupt lohnen. Hier kann eine differenzierte Betrachtung helfen. Denn es gibt verschiedene Möglichkeiten erneuerbare Energie für den Heimbedarf nutzen zu können. Die wohl bekannteste Möglichkeit ist die Investition in die eigene Photovoltaikanlage. Die Investitionssumme ist hierbei durchaus hoch, doch man sollte auch die langfristigen Vorteile im Hinterkopf behalten. Denn je nach Größe der Anlage kann der Strombedarf teils ganz gedeckt werden. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, die erzeugte Energie ins Stromnetz einzuspeisen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetzt, kurz EEG, macht dies möglich.
Langfristig können die Stromkosten um etwa 30 % gesenkt werden. Bei noch steigenden Stromkosten lohnt sich die Solarenergie auf jeden Fall. Die Anlage finanziert sich selbst, sodass man im Grunde genommen kein Verlustgeschäft macht. Wem eine solche Anlage aber zu viel Aufwand ist, der kann auch so in erneuerbare Energien investieren. So kann der Bau neuer Windparks oder Solarparks mitfinanziert werden. Dafür bekommt man Anteile an der erzeugten Energie, die entweder genutzt werden kann oder verkauft werden kann. Die Zahl der Anbieter ist noch nicht so hoch, doch mit wachsendem Strombedarf und der steigenden Zahl an neuen Anlagen mit erneuerbarer Energie, werden auch die Investitionsmöglichkeiten wachsen.
Warum erneuerbare Energien so wichtig sind
Erneuerbare Energien sind nicht nur gut für die Umwelt. Sie sind dringend nötig, um das Stromnetz auch langfristig noch speisen zu können. Denn nicht nur die Energiegewinnung entwickelt sich weiter, sondern auch die Industrie und die Mobilität. Mit wachsender Elektromobilität wird es nötig sein, das Stromnetz auszubauen und entsprechend zu speisen. Würde man hierbei auf Kohleenergie oder Gas setzen, könnten die gesetzten Klimaziele nicht mehr eingehalten werden. Großes Potenzial bieten dabei die Offshorewindparks, deren hohe Windräder besonders viel Energie produzieren können. Hierfür müssen aber entsprechende Stromtrassen vom Norden in den Süden verlegt werden.
Probleme der erneuerbaren Energien
Die Begrifflichkeit der erneuerbaren Energien bezieht sich tatsächlich nur auf die Gewinnung des Stroms. Denn Sonne, Wind und Wasser sind kostenlos in unserer Umwelt zu finden. Doch besonders bei der Wind- und Solarkraft gibt es einige ökologische Bedenken. Denn für den Bau der Anlagen braucht es Silizium und seltene Erden, die nun mal in begrenzten Mengen vorkommen. Hier muss auf Recycling gesetzt werden, um die Rohstoffe sinnvoll nutzen zu können. Auf lange Sicht ist die Nutzung dieser seltenen Ressourcen aber noch immer umweltfreundlicher, als der Ausstoß weiteren CO2s. Auch Privatpersonen können dazu beitragen den CO2-Ausstoß zu verringern und so auch noch Geld zu sparen.