Harnwegsinfektionen sind ziemlich unangenehm, wobei vor allem Frauen häufiger darunter leiden als Männer. Sie besitzen bekanntlich eine kürzere Harnröhre und sind damit anfälliger für eindringende Bakterien. Kälte und Nässe oder eine geschwächte Scheidenflora begünstigen schließlich die Verbreitung der Bakterien und es kommt zu entzündlichen Prozessen. Leider ist dies ziemlich schmerzhaft und Betroffene klagen über Schmerzen beim Wasserlassen und einem brennenden Gefühl. Auch können sich die Schmerzen einer Harnwegsinfektion in den Bauchraum ausbreiten und auch dort unangenehme Gefühle verursachen. Der Gang zum Hausarzt bleibt an dieser Stelle natürlich nicht aus und viele Harnwegsinfektionen werden schließlich antibiotisch behandelt. Wer zusätzlich etwas für eine schnellere Heilung tun möchte, der kann sich mit Harnwegsinfektion Hausmittel helfen.
Hausmittel bei Blasenentzündung – das hilft wirklich!
In den meisten Fällen ist ein bestimmtes Darmbakterium namens Escherichia coli verantwortlich. Dieses tummelt sich in der Regel ständig im Intimbereich herum. Während dem Geschlechtsverkehr können die Bakterien dann Blase wandern und sich dort vermehren. Selbstverständlich können auch andere Auslöser ursächlich für eine Blasenentzündung sein. So können ein unhygienisches Verhalten oder eine falsche Intimhygiene Schuld an der Harnwegsinfektion sein.
Tipp Nummer 1 – Viel Trinken
Wer eine Blasenentzündung hat, der wird vermutlich den ganzen Tag lang über der Teekanne brüten und möglichst häufig versuchen, auf Toilette zu gehen. Dieses Verhalten ist absolut korrekt, denn die Bakterien innerhalb der Scheide sollten möglichst bald ausgespült werden. Heiße Getränke eignen sich natürlich am besten, weniger gut geeignet sind zuckerhaltige Getränke oder Kaffee. Wichtig ist es, dem Drang nach Wasserlassen möglichst zeitnah nachzugeben und nicht einzuhalten. Aus diesem Grund ist es sicher ratsam, sich krankschreiben zu lassen.
Tipp Nummer 2 – Heilkräuter bei Harnwegsinfektionen
Ist die Blase gereizt und verkrampft, so müssen entkrampfende Heilkräuter her, welche antibakteriell und zusätzlich harntreibend wirken. Wichtig ist, dass sie die Nierentätigkeit anregen, denn die Niere ist bekanntlich für die Entgiftung des Körpers zuständig. Gut bewährt haben sich das Goldrutenkraut, Birkenblätter, Brennnessel oder Wacholder. Diese Kräuter zusammen in einer großen Tasse Tee wirken wahre Wunder.
Tipp Nummer 3 – Aufheizen bitte!
Während einer Blasenentzündung geht es Betroffenen eher weniger gut. Während der Trinkkur ist es deshalb wichtig, sich auszuruhen und sich richtig ins Schwitzen zu bringen. Dabei wird der Stoffwechsel angekurbelt und das Immunsystem der Blase gestärkt. Während dem Schwitzen scheidet der Organismus zusätzlich Bakterien und Schadstoffe aus, sodass man sich schnell wieder wohlfühlt. Heiß-feuchte Auflagen auf dem Unterbauch und eine Wärmflasche helfen ebenfalls, dazu noch eine kuschelige Decke, eine heiße Tasse Tee und natürlich ein guter Film.
Tipp Nummer 4 – keine aggressiven Waschlotionen verwenden
Während einer Blasenentzündung besteht die Versuchung, sich im Intimbereich besonders gründlich zu säubern. Genau das ist aber falsch, denn damit werden sämtliche Bakterien weggewaschen, auch die Guten. Wer häufiger an Blasenentzündungen leidet, der sollte sich generell pH-neutrale Waschlotions zulegen. Auch gibt es in der Apotheke spezielle Intimwaschlotion, welche gleichzeitig antibakteriell wirken.
Tipp Nummer 5 – Säfte gegen Blasenentzündung
Cranberry, Preiselbeere, Heidelbeere oder Sanddorn sind bekannte Beerenarten, die inzwischen zu leckeren Säften verarbeitet werden. Auch bei der Blasenentzündung können sie wahre Wunder wirken und die Schleimhäute der Blase stärken. Wer also seinen Tee oder Wasser damit anreichert, der unterstützt die Heilwirkung.
Tipp Nummer 6 – Ingwer gegen die Entzündung
Auch der scharfe Ingwer wirkt antibakteriell, vor allem im Tee können frische Ingwerscheiben ihre volle Wirkung entfalten. Einfach mit kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Täglich drei bis fünf Tassen lindern schnell die Blasenentzündung. Dies liegt überwiegend am Inhaltsstoff Gingerol.
Mythos Backpulver bei Harnwegsinfektionen?
Tatsächlich soll Backpulver im Haushalt ziemlich vielseitig verwendbar sein. So auch im Bereich entzündlicher Blasenbeschwerden, die ziemlich schmerzhaft sind und überwiegend bei Frauen ein großes Problem darstellt. Tatsächlich gilt Backpulver als Top Hausmittel gegen Blasenentzündung, was daran liegt, dass Backpulver den Urin basisch werden lässt. So lässt zumindest das Brennen während dem Wasserlassen nach. Für die Anwendung einfach einen halben Teelöffel Backpulver in einem Glas Wasser auflösen und verteilt über den Tag langsam trinken.
Was sagt die traditionelle chinesische Medizin zur Blasenentzündung?
Die TCM ist vielen ein Begriff, vor allem wenn man sich häufiger mit Hausmitteln und Naturprodukten aushilft. So schwören alle Heilpraktiker auf Esskastanien während der Blasenentzündung. Sie verringern allerdings lediglich den Harndrang, was ja eigentlich dazu führen soll, dass der Patient häufig auf Toilette geht. Am besten werden die Esskastanien geröstet und warm gegessen. Ziemlich lecker!
Wenn alles nichts mehr hilft – ab zum Arzt
Leider ist mit Harnwegsinfektionen nicht zu spaßen und eigentlich sollte man nicht lange abwarten, ehe man den Gang zum Arzt wählt. Wer eine Blasenentzündung länger als zwei Tage schmerzhaft erträgt, der läuft Gefahr, schwerwiegender Konsequenzen. Aus diesem Grund wird man trotz aller gut gemeinten Hausmittel nicht um die Antibiotika herumkommen. Wichtig ist nämlich, dass sämtliche Bakterien entfernt werden.
Wer häufiger im Jahr mit Blasenentzündung zu tun bekommt, der sollte regelmäßig Cranberry-Produkte in Form von Kapseln konsumieren und Blasentee trinken. Harnwegsinfektionen sind nämlich nicht nur ein Problem im Winter bei Kälte, sondern auch im Sommer eine Gefahr, wenn man im Schwimmbad nicht aufpasst.