Kürbisse sind weit mehr als die gruseligen Fratzen zu Halloween – weltweit existieren 850 verschiedene Sorten und wahrscheinlich unzählige Rezepte für Kürbisgerichte. Wie Sie das beliebte Herbstgemüse am besten lagern und zubereiten, erfahren Sie bei uns. Bei uns wird hauptsächlich der bekannte Hokkaidokürbis verzehrt. Aber auch Sorten wie Butternut gewinnen an Beliebtheit.
Kürbisse – eine interessante Zutat
Kürbisse sind ursprünglich auf dem amerikanischen Kontinent beheimatet. Archäologische Funde in Ecuador belegen, dass Menschen das Herbstgemüse bereits vor 8000 bis 10.000 Jahren domestizierten. Damals nutzte man wohl ausschließlich die nahrhaften Kürbiskerne, denn von Natur aus enthalten Kürbisfrüchte giftige Bitterstoffe. Erst durch die Auslese nicht bitterer Formen wurde aus dem kultivierten Kürbis auch ein genießbares und beliebtes Gemüse.
Heutzutage sind Kürbissorten über den gesamten Erdball verbreitet und gedeihen am besten bei hoher Sonneneinstrahlung und reichlich Regen. Ob Hokkaido oder Butternut – der Reichtum an Sorten ist sehr vielfältig. Wie immens die Früchte wachsen können, beweist der aktuelle Weltrekord: In der Schweiz wurde 2014 ein Kürbis gezogen, der bei einem Umfang von 5,70 Metern 1054,1 Kilo auf die Waage brachte.
Kürbis frisch kaufen – worauf ist zu achten?
Kürbisse wie der Hokkaidokürbis sind in Deutschland nicht das ganze Jahr über erhältlich – da heißt es zugreifen, wenn die leckeren Früchte reif sind:
- Kürbissaison: Frische Kürbisse erhalten Sie ungefähr von August bis November. Allerdings hält sich das Gemüse bei richtiger Lagerung viele Wochen lang, so dass Sie es bis ins Frühjahr hinein in den Geschäften finden.
- Lagerung: Kürbisse mit unversehrter Schale lagern Sie am besten in kühler und trockener Umgebung. Dabei sind Temperaturen von 10 bis 14 Grad ideal. Wenn Sie den Kürbis dann noch luftig in einem Netz aufhängen, halten sich manche Sorten bis zu 8 Monate lang.
- Aufbewahrung im Kühlschrank: So manch ein Hokkaidokürbis ist zu groß, um ihn auf einmal zu verarbeiten. Das angeschnittene Gemüse bewahren Sie am besten in Folie gewickelt im Gemüsefach des Kühlschrankes auf. Dort bleibt der Hokkaidokürbis noch zwei Tage lang frisch. In diesem Fall sollten Sie den nicht verwendeten Teil erst dann schälen, wenn Sie ihn benötigen.
- Einfrieren: Um Kürbis küchenfertig einzufrieren, blanchieren Sie die Stücke für zwei bis drei Minuten in sprudelnd kochendem Salzwasser. Anschließend schrecken Sie die Kürbisstücke in Eiswasser ab und frieren sie portionsweise ein.
Kürbis zubereiten – so geht´s:
Bevor Sie Kürbisse zu leckeren Gerichten verarbeiten können, müssen Sie zunächst ihre harte Schale überwinden.
Vorbereitung – Kürbisse putzen und schälen
Um einen Kürbis zu halbieren, benötigen Sie ein großes, scharfes Messer. Meist ist die Schale sehr hart – setzten Sie den Schnitt vorsichtig an, damit Sie nicht abrutschen. Wenn die Frucht erst einmal geöffnet ist, lassen sich die Kerne leicht mit einem Löffel herauskratzen. Die Schale können Sie leichter ablösen, wenn Sie die Kürbishälften vorher in kleinere Spalten schneiden. Schälen Sie den Kürbis am besten mit dem Messer; einen Sparschäler überfordern die meisten Sorten mit ihrem harten Äußeren.
Die geschälten Kürbisspalten schneiden Sie entweder in kleine Stücke oder backen sie im Ganzen.
Hinweis: Den Hokkaidokürbis brauchen Sie nicht zu schälen – seine Schale wird beim Garen weich und ist gut essbar.
Variante 1: Kürbis dünsten
- Schritt 1: Zerlassen Sie in einem Topf ein wenig Butter oder erhitzen Sie etwas Öl darin. Anschießend geben Sie den gewürfelten Kürbis hinein und lassen ihn ein paar Minuten lang auf mittlerer Hitze andünsten.
- Schritt 2: Löschen Sie mit etwas Wasser oder Brühe ab und garen Sie den Kürbis etwa 8 bis 15 Minuten lang weich. Die benötigte Zeit richtet sich nach der Größe der Stücke und der Sorte des Kürbisses.
Variante 2: Kürbis braten
- Schritt 1: Erhitzen Sie Öl in einer beschichteten Pfanne auf mittlerer Temperatur.
- Schritt 2: Geben Sie die Kürbisstücke oder –spalten nach dem Schälen in die Pfanne und braten Sie das Gemüse 5 bis 10 Minuten lang. Währenddessen wenden Sie die Stücke regelmäßig und prüfen durch Einstechen mit einer Gabel, ob das Gemüse weich ist.
- Schritt 3: Abschließend würzen Sie den gebratenen Kürbis mit Salz und Pfeffer und servieren ihn umgehend.
Variante 3: Kürbis backen
- Schritt 1: Schälen Sie den Kürbis (Butternut, Hokkaido geht auch ungeschält) und schneiden Sie ihn in Spalten.
- Schritt 2: Füllen Sie die Kürbisspalten in eine große Schüssel und vermischen Sie sie gründlich mit einigen Esslöffeln Öl und den gewünschten Gewürzen.
- Schritt 3: Heizen Sie den Backofen auf 200 Grad vor und backen Sie die Kürbisspalten auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech etwa 30 Minuten lang. Prüfen Sie zwischendurch mit einer Gabel die Konsistenz des Kürbisfleisches – je nach Dicke der Spalten benötigen diese eine längere oder kürzere Garzeit.
Bekannte Gerichte und Ideen für Rezepte
Kürbis ist nicht gleich Kürbis. Je nach Sorte ist sein Fruchtfleisch wässriger (wie bei Gartenkürbis und Zucchini) oder stärkehaltiger (wie beim Butternut). Der Hokkaido hat ein besonders süßliches Aroma nach Maronen. Welche Sorte Sie auch bevorzugen – alle lassen sich zu vielfältigen Gerichten verarbeiten:
- Gefüllter Kürbis: Ein kleiner Hokkaidokürbis eignet sich besonders für das Füllen mit verschiedenen Zutaten. Die Kürbisse halbieren und entkernen Sie, pinseln sie dünn mit Öl ein und backen sie bei 200 Grad etwa 30 Minuten lang im Backofen vor. Anschließend füllen Sie die Hälften mit einer Mischung aus angebratenem, gewürztem Hackfleisch und verschiedenen Gemüsesorten (Paprika, Champignons, Tomaten ect.). Für eine vegetarische Variante nutzen Sie eine Füllung aus gegartem Reis, Hirse oder Quinoa. Belegen Sie die gefüllten Kürbishälften zum Abschluss mit geriebenem Mozzarella oder Emmentaler und backen Sie sie weitere 20 bis 30 Minuten bei 200 Grad. So wird der Hokkaido eine echte Köstlichkeit!
- Kürbissuppe: Dünsten Sie die Kürbisstücke mit einer gehackten Zwiebel in Butter oder Olivenöl an. Gießen Sie mit Hühner- oder Gemüsebrühe auf und kochen Sie den Kürbis darin weich. Abschließend pürieren Sie die Suppe und verfeinern sie nach Belieben mit Sahne. Für eine klassische Variante würzen Sie das Gericht mit Salz, Pfeffer und Muskat und garnieren es mit ein paar Tropfen Kürbiskernöl und gerösteten Kürbiskernen. Wenn Sie es asiatisch mögen, sollten Sie bereits beim Andünsten etwas Zitronengras, Chili, Knoblauch und Ingwer hinzufügen und die Suppe später mit Kokosmilch verfeinern anstatt mit Sahne. Für die Suppe wird häufig ebenfalls Hokkaido genutzt, jedoch passen auch andere Sorten.
- Kürbismarmelade: Kochen Sie 1 Kilo zerkleinerten Kürbis mit 100 ml Apfelsaft und dem Saft einer Zitrone und einer Orange langsam weich. Würzen Sie die Mischung nach Belieben mit etwas frischem Ingwer, Zitronen- und Orangenschale und einer Zimtstange. Nach etwa 20 Minuten sind die Kürbisstücke gar und Sie rühren 500 Gramm Gelierzucker (2:1) ein. Kochen Sie die Marmelade nach Packungsanweisung des Zuckers einige Minuten lang und füllen Sie sie in Einmachgläser ab.
Fazit
Kaum ein Gemüse ist so vielfältig wie der Kürbis. Dies liegt mitunter an den Sorten, denn von Hokkaido bis hin zu Butternut ist für jeden etwas Passendes dabei. Ob als süße Variante in Kürbispie, Kürbiskeksen und Marmelade oder herzhaft in Suppe, Currys und Ofengemüse – die zahlreichen Rezepte bieten fast für jeden Feinschmecker eine neue Leibspeise.