Das Dörren von Lebensmitteln erfreut sich aktuell immer größerer Beliebtheit, dabei handelt es sich in keinster Weise um einen ganz neuen Trend. Bereits vor mehr als 10.000 Jahren nutzte man das Dörren zum Haltbarmachen von Lebensmitteln. Heute haben Gesundheitsbewusste das Dörren neu entdeckt. Denn ohne Konservierungsmittel, Pestizide und Zusatzstoffe lassen sich so Obst, Gemüse sowie Fleisch und Fisch hervorragend dauerhaft konservieren.
Wasser raus – Geschmack rein
Denkt man ans Dörren, haben die meisten Menschen sofort das Trocknen von Obst im Kopf. Doch weitaus mehr Dörrgut lässt sich so konservieren. Gemüse, wie etwa getrocknete Tomaten oder Gemüsechips aus Karotte, roter Bete und vielem mehr, gehören ebenso dazu. Besonders leidenschaftliche Pilzsammler schätzen den modernen Dörrautomat. Denn die Speisepilze dehydrieren hervorragend darin und man kann später Soßen, Braten oder Risottos schmackhaft damit würzen. Kräuter eignen sich gleichermaßen gut für das Dörren. Unsere Vorfahren haben sich hauptsächlich auf das Trocknen von Fleisch und Fisch konzentriert. Heute gelten Beef Jerky oder Stockfisch als Delikatesse, denn sie schmecken ausgesprochen lecker. Vielfach intensiviert sich das ursprüngliche Aroma des Lebensmittels, was das Dörren vor allem für die Slow-Food-Bewegung attraktiv macht.
Dörren: Ein einfaches Verfahren
Beim Dörren kommt es darauf an, dem Lebensmittel über einen langen Zeitraum kontinuierlich bei geringen Temperaturen Wasser zu entziehen. Es dehydriert quasi. Dafür müssen Temperatur sowie Luftfeuchte möglichst konstant gehalten werden. Heute gelingt dies am besten in Dörrautomaten, die es in verschiedensten Ausführen gibt. Bei einer Temperatur zwischen 30°C und 60°C verdampft nach und nach das Wasser im Lebensmittel. Damit wird Fäulnisbakterien und Schimmelpilzen der Gar aus gemacht. Im Idealfall enthält das Obst oder Gemüse, bzw. das Fleisch oder der Fisch, nur noch 15% Wasser. Maximal 35% dürfen es sein. Der Trocknungsvorgang selbst kann in seiner Dauer stark variieren. Je nach Wassergehalt des Lebensmittels zwischen zwei und zwölf Stunden. Dünne Apfelscheiben benötigen mitunter nur zweieinhalb Stunden zum Dörren, während saftige Pflaumen oder Ananas durchaus mehr als 10 Stunden Dörrzeit bedürfen.
Gedörrte Lebensmittel lagern
Der große Vorteil gedörrter Lebensmittel liegt darin, dass Vitamine, Mineralien und Nährstoffe nahezu vollständig erhalten werden. Bei industriell gedörrten Produkten ist dies nicht der Fall. Sie werden bei relativ hohen Temperaturen schnell getrocknet, was ein gleichmäßiges Durchtrocknen verhindert. Zusatzstoffe, wie Schwefel, werden dadurch notwendig. Zu Hause Gedörrtes indes, lässt sich hervorragend in luftdichten Gläsern für mehrere Wochen oder Monate lagern. Diese Vorratshaltung macht es insbesondere für Gartenbesitzer sehr attraktiv. Auch kann das Dörrgut im Mixer pulverisiert werden, so etwa Gemüse für selbst hergestellte Instantbrühen oder Obst für Smoothies. Dörrobstchips bzw. Gemüsechips sind außerdem eine gesunde Snack-Alternative zu herkömmlichen fettigen Chips.
Fazit: Gedörrte Lebensmittel sind nicht nur gesund, sondern auch besonders geschmacksintensiv und besitzen eine breite Aromenvielfalt. Da auf jegliche Zusatzstoffe verzichtet werden kann und sowohl Vitamine, Mineralien als auch Nährstoffe nahezu vollständig erhalten werden, stellt das Dörren eine besonders interessante und gesunde Art des Konservierens von Lebensmitteln dar.