Keine noch so saubere Wohnung ist frei von feinem Staub, sogenanntem Hausstaub. Das ist neben Matratzen und Kissen der bevorzugte Lebensraum der sogenannten Hausstaubmilben. Der Grund dafür liegt schlicht und ergreifend darin, dass sich die 01 – 0,5 mm großen Spinnentiere bevorzugt von den abgefallenen Hautschuppen des Menschen ernähren. Es handelt sich bei diesen Tieren also um eher harmlose Zeitgenossen, die jedoch für Allergiker äußerst unangenehm sein können, weil der Kot der Milben lästige Reaktionen hervorrufen kann.
Dass sich Hausstaubmilben in Wohnungen besonders wohlfühlen, hat übrigens einen guten Grund: Sie bevorzugen einen Lebensraum mit relativ hoher Temperatur und einer hohen Luftfeuchtigkeit von 60 bis 75 Prozent. In freier Natur haben Hausstaubmilben hingegen nahezu keine Überlebenschance, allenfalls in Vogelnestern oder in Habitaten, wo ähnliche Bedingungen herrschen, wie in den Wohnungen des Menschen.
Wodurch wird die Hausstaubmilbenallergie ausgelöst?
Neben dem Kot können auch die Eier und die Reste toter Milben eine Hausstaubmilbenallergie auslösen, wobei Kot der häufigste Auslöser ist. Denn immerhin produziert eine einzige Hausstaubmilbe täglich etwa 20 Kotkügelchen. Ein einziges Gramm Hausstaub kann also unter Umständen über 250.000 dieser Kotkügelchen enthalten.
Bricht bei einem Menschen eine Hausstauballergie aus, lässt sich zunächst einmal keine eindeutige Diagnose stellen. Denn die Symptome einer solchen sind der Symptomatik bei Heuschnupfen sehr ähnlich. Betroffen sind dabei vor allem die Nase und die Augen, in schwereren Fällen auch die tiefen Atemwege. Wer befürchtet, an einer Hausstaubmilbenallergie zu leiden, sollte einen Allergologen aufsuchen. Dieser kann die Allergie anhand spezieller Tests eindeutig nachweisen und gegebenenfalls in schweren Fällen eine Hyposensibilisierung durchführen.
Lassen sich die Milben bekämpfen?
Völlig milbenfrei lassen sich Haushalt und Schlafzimmer nicht bekommen, weil der Milbenbefall keine Frage der Hygiene ist. Es gibt jedoch einige sehr bewährte Mittel, mit deren Hilfe sich die Allergiebelastung zumindest verringern lässt. Hierbei geht es in erster Linie darum, die Lebensbedingungen der Milben zu verschlechtern, sodass sie sich weniger stark vermehren. Das funktioniert auch gut mit feiner Leinen Bettwäsche. Äußerst wichtig für Allergiker ist, dass sie ihr Schlafzimmer allergikerfreundlich einrichten. Das heißt: Statt eines Teppichs sollte das Schlafzimmer einen glatten Boden besitzen und der Raum sollte möglichst frei von Staubfängern wie Kuscheltieren oder Gardinen sein. Allergiker sollten ihre Stofftiere außerdem in einem Abstand von vier bis sechs Wochen für einen Zeitraum von 24 Stunden einfrieren, um die Milben, die sich darin eingenistet haben, abzutöten. Und auch wenn das Kuscheln mit der Katze vor dem Einschlafen noch so verlockend ist, sollte das Schlafzimmer für Haustiere künftig eine Tabuzone sein.