Das Angebot an Erziehungsratgebern, Hundeschulen, Verhaltenstrainern und Hundepsychologen ist heutzutage unüberschaubar. Jede Fachfrau beziehungsweise jeder Fachmann bevorzugt bei der Hundeerziehung eigene Methoden. Diese werden in den sozialen Medien, aber auch von den Fachleuten gegenseitig kommentiert und teilweise kritisiert. So ist es kein Wunder, dass sich viele Hundehalter verunsichert fühlen. Dabei gelingt die Hundeerziehung auch ohne Hilfe, wenn man die nachfolgenden Tricks beherzigt.
Frühzeitig Regeln aufstellen
Die Entscheidung für die Anschaffung eines Hundes sollte nie aus dem Bauch heraus gefällt werden, sondern im Vorfeld gut überlegt sein. Wichtig ist, dass die Rasse zum Hundehalter passt und dass er die benötigte körperliche und geistige Auslastung bieten kann. Sonst stauen sich im Hund Energien an, die die Hundeerziehung deutlich erschweren. Wird der Vierbeiner beim seriösen Züchter erworben, kann der Hundehalter davon ausgehen, dass er bei der Übergabe bereits gut sozialisiert ist. Das macht den künftigen Kontakt mit Artgenossen, die Konfrontation mit neuen Situationen und das Zusammensein mit Menschen leichter. Ein Hund, der in einem guten Umfeld aufgewachsen ist, vertraut seinen Menschen und weiß wohlwollende Worte und Streicheleinheiten bereits zu schätzen. Insofern stehen dem neuen Hundebesitzer zwei Möglichkeiten zur Belobigung zur Verfügung, die der Hund kennt. Bevor der Welpe ins Haus kommt, sollten wichtige Regeln für das Zusammenleben mit dem Hund aufgestellt werden. Sie besagen, was der Hund darf und was er zu unterlassen hat. Dinge wie Sauberkeit und Gehorsamkeit gehören hierzu zu den wichtigsten Sachen. Diese müssen ein Hundeleben lang eingehalten werden, um den Vierbeiner nicht zu verunsichern.
Was darf der Hund? Welche Handlungen sind unerwünscht?
Wurde beispielsweise einmal festgelegt, dass der Hund auf dem Sofa oder im Bett nichts zu suchen hat, gibt es keine Alternativen. Lässt man ihn ausnahmsweise zu sich unter die Decke, wird er dies als angenehm empfinden und immer wieder versuchen, ins Bett zu gelangen. Woher soll er auch wissen, dass es nur das eine Mal sein sollte? Ebenso macht es Sinn, den Hund nicht bei Tisch zu füttern. Sonst erzieht man sich einen Bettler, der seine Nase künftig auf den Tisch legt und einen mit mitleiderregendem Blick ansieht. Er möchte dann immer etwas vom Essen ab bekommen. Dabei nervt dieses Verhalten alle Anwesenden bei Tisch. Man sollte sich außerdem darüber im klaren sein, dass das für Menschen zubereitete Essen dem Vierbeiner nicht bekommt. Es ist gesalzen, gewürzt und oft angeschmort. Der Hund muss einen eigenen Napf besitzen, der an einem festen Platz steht und mit Hundefutter gefüllt wird.
Von Anfang an Grundprinzipien des Zusammenlebens erklären
Eine häufige Frage in der Hundeerziehung lautet: Wann fange ich mit dem Trainieren an? Die Antwort ist einfach. In dem Moment, in dem der Hund einzieht, muss er die Grundprinzipien des Zusammenlebens erlernen. Er versteht sie natürlich nicht alle von einem Tag auf den anderen. Wer bei der Hundeerziehung erfolgreich sein will, muss Geduld beweisen und den Hund wissen lassen, was dieser richtig macht. Sobald er – anfangs eher zufällig – eine erwünschte Handlung ausführt, wird er gelobt. Das kann mit einem Leckerli oder mit den bereits erwähnten Streicheleinheiten beziehungsweise lobenden Worten geschehen. Dazu gibt man das entsprechende Signal. Ist der Hund in der Lage, eine Verknüpfung herzustellen, führt er die Handlung schon bald von selbst aus, wenn das Signal ertönt. Fachleute nennen diese Methode positive Bestärkung. Wie lange es dauert, bis der Hund begriffen hat, was der Mensch von ihm möchte, hängt von seiner Rasse und der individuellen Intelligenz ab, aber auch vom Timing des Hundehalters.
Diese Signale sollte der Hund ausführen können
Das wichtigste Signal, das jeder Hund beherrschen sollte, ist der Rückruf. Schließlich kann es beim Spaziergang ohne Leine passieren, dass ein Jogger, Fahrradfahrer oder ein Artgenosse des Wegs kommt. Ob man den Hund mit „Hier!“, „Zurück!“ oder „Komm!“ zu sich ruft, ist für den Hausgebrauch egal. Hauptsache, das Kommando ist immer dasselbe. Sofern der Hund es bereits beherrscht, aber gelegentlich nicht drauf hört, wäre es falsch, ihm nachzulaufen. Besser ist es, auf der Stelle umzudrehen und sich laufend vom ihm wegzubewegen. Dann erscheint dem Vierbeiner sein Mensch gleich interessanter und er läuft ihm hinterher. Ein weiteres wichtiges Kommando ist „Sitz!“. Dieses dient dazu, einen aufgeregten Hund zu beruhigen, seine Aufmerksamkeit zu fordern und ihn besser kontrollieren zu können. Auf Kommando sitzen bleiben sollte der Hund an der roten Ampel, im Wartezimmer des Tierarztes oder während der Pfotenpflege, um nur einige Beispiele zu nennen. Muss der Hund für eine längere Zeit warten, sollte er sich ablegen dürfen. Das Signal dafür lautet: „Platz!“ Darüber hinaus ist es sinnvoll, den Hund daran zu gewöhnen, an der lockeren Leine zu laufen und kürzere Strecken neben seinem Menschen zu gehen. Dieses Kommando heißt: „Bei Fuß!“ In der Anfangszeit passieren dem Hund und seinem Besitzer gelegentlich Fehler. Das ist normal und kein Grund, an sich zu zweifeln. Das Wichtigste bei der Hundeerziehung ist die Gelassenheit, weil sich die Gemütslage des Hundebesitzers auf den Vierbeiner überträgt. Am Rheinfall sollen gute spazier- und Trainingswege sein, die für die Vierbeiner wie ein Magischer Ort wirken. Hier erzielen viele Hundehalter gute Ergebnisse mit dem Trainieren des Hundes.