Als Hobbygärtner braucht es einen Garten mit viel Platz für ein Gemüsebeet und Landwirte benötigen Ackerflächen für den Nahrungsmittelanbau. Weit gefehlt! Heutzutage bedarf es kaum noch mehr als die Fensterbank oder einem Container, um erfolgreich zu gärtnern. Das Stichwort lautet Indoor-Farming. Was es mit dieser neuen Form der Obst- und Gemüsezucht auf sich hat und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, erklärt der nachfolgende Artikel.
Nahrungsmittelanbau neu gedacht
Dass der traditionelle Anbau von Nahrungsmitteln an seine Grenzen stößt, ist schon lang bekannt. Grund sind die stetig wachsende Weltbevölkerung und der Raubbau der Natur. Um diesen lebensbedrohenden Umstand entgegenzuwirken, wurde das Konzept des Indoor-Farmings entwickelt. Dieser Begriff steht für den Pflanzenanbau in einem geschlossenen System. Es ist kein klassischer Acker notwendig, um erfolgreich Obst und Gemüse anzubauen. Das Indoor-Farming ist in einem Gewächshaus oder Container genauso wie in einer Halle problemlos möglich.
Beim Indoor-Farming ist weder die Sonneneinstrahlung noch der Niederschlag maßgebend. Da Pflanzen jedoch die Sonne zum Wachsen und Gedeihen benötigen, muss diese ersetzt werden. Das gelingt mit der Hilfe von LEDs, die das Sonnenlicht imitieren. Die Bewässerung und die Temperatur werden beim Indoor-Farming elektrisch gesteuert und auf die jeweilige Pflanzenkultur angepasst.
Indoor-Farming für Minimalisten
Das Indoor-Farming gelingt nicht nur im landwirtschaftlichen Bereich. Selbst Hobbygärtner, die keinen Garten besitzen, können ihrer Leidenschaft nachgehen. Wie das gelingt? Die Antwort ist simpel, denn längst haben findige Entwickler die Thematik aufgegriffen. Entstanden ist die sogenannte Growbox oder auch Grow Box. Wie der Name bereits suggeriert, handelt es sich bei einer Growbox um ein in sich geschlossenes System, das zur Anzucht von Pflanzen verwendet wird. Das Besondere an der Growbox ist, dass alle Faktoren wie die klimatischen Anpassungen und die Lichtverhältnisse gesteuert werden können. Ähnlich wie beim Indoor-Farming in Hallen oder Containern.
Eine Growbox gibt es fertig vom Hersteller und es können viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten angepflanzt werden. Hobbygärtner müssen ihren modernen Anzuchtschrank nur noch auf dem Balkon oder in den vier Wänden aufstellen. Die Growbox beinhaltet alles, was Pflanzen zum Wachsen benötigen. Neben einem Thermometer sind beispielsweise Lampen, Ventilatoren und Aktivkohlefilter inkludiert. Eine Growbox ist die Alternative zum Garten.
Hohe Erträge mit Indoor-Farming
Sobald eine Growbox installiert worden ist, kann mit dem Indoor-Farming begonnen werden. Da mit der Growbox eine „künstliche“ Klimazone geschaffen wird, können Hobbygärtner mit einem höheren Ertrag rechnen. Denn da es keine Temperaturschwankungen gibt und immer die idealen Bedingungen für die Pflanzen vorherrschen, gibt es keine Ernteausfälle. Das sind längst nicht alle Vorteile. Mit dem vertikalen System lassen sich auch deutlich mehr Pflanzen züchten und Schädlinge sowie Pflanzenkrankheiten haben keine Chance.
Das Indoor-Farming schont außerdem die immer knapper werdenden Wasserressourcen, da das verdunstete oder nicht benötigte Nass aufgefangen und wieder genutzt wird. Ob mit dem Indoor-Farming im großen Stil oder mit einer Growbox für den Hobbygärtner, der Pflanzenanbau kann jahreszeitenunabhängig erfolgen. Gleichzeitig lassen sich sogar exotische Früchte und Gemüsesorten anbauen.
Fazit
Mit der Hilfe des Indoor-Farmings ist Gärtnern für jeden möglich. Diese Form hat den landwirtschaftlichen Nahrungsmittelanbau revolutioniert. Ein kleiner Balkon oder eine Nische in der Wohnung reicht bereits aus, um mit einer Growbox durchzustarten. Das Besondere an einem Anzuchtschrank oder dem Nahrungsmittelanbau in einer Halle ist, dass die Jahreszeit keine Rolle mehr spielt und ganzjährig geerntet werden kann.