In vielen deutschen Haushalten kann es für das Jahr 2019 zu einer Stromnachzahlung kommen. Denn seit Monaten steigen die Strompreise hierzulande an. Dabei kommt es zu Erhöhungen von bis zu fünf Prozent im Vergleich zum Januar, was zu Mehrkosten von 60 Euro im Jahr führen kann. Doch was sind die Ursachen für die hohen Strompreise und wie können Verbraucher darauf reagieren?
Rund fünf Prozent Preiserhöhung- seit Januar
Der Strom war in Deutschland noch nie teurer. Das Vergleichsportal Verivox teilte mit, dass Verbraucher aktuell durchschnittlich etwa 29,42 Cent pro Kilowattstunde bezahlen müssen. Im Vergleich zum Januar entspricht dies einem deutlichen Anstieg. So erhöhten mehr als die Hälfte der Stromanbieter ihre Preise, einige weitere kündigten eine Anpassung bis zum Jahresende hin an. Damit ist ein Großteil der deutschen Haushalte betroffen und vielen droht eine Nachzahlung, wenn sie ihre Abschlagszahlungen nicht aufstocken. Denn bei einem Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden kann eine Stromerhöhung Mehrkosten von bis zu 60 Euro im Jahr verursachen.
Da Experten aktuell nicht von einer Preissenkung ausgehen, ist Verbrauchern angeraten, regelmäßig die Preise zu vergleichen. Der Wechsel zu einem anderen Stromanbieter ist nicht nur unkompliziert, er kann auch einige Euro einsparen. Sollte der eigene Stromanbieter seine Preise erhöhen, besteht für die Kunden das Recht zur Sonderkündigung.
Ratsam ist außerdem, den eigenen Stromverbrauch zu überprüfen. Werden beispielsweise elektronische Geräte konsequent nach der Benutzung ausgeschaltet und Energiesparlampen verwendet, lässt sich der Stromverbrauch effektiv senken. Weitere nützliche Tipps um im Haushalt Geld zu sparen, finden sich in diesem Artikel.
Wieso steigen die Strompreise an?
Der Halbjahresbilanz 2019 von Verivox ist zu entnehmen, dass nicht nur Stromanbieter, sondern auch Gasversorger ihre Preise 2019 erhöht haben. Die Gründe dafür sind der vielseitig. Einerseits lassen sich die Preiserhöhungen auf gesetzliche Umlagen und Abgaben zurückführen. Diese sind mitunter notwendig, um den Ausbau erneuerbarer Energie vorantrieben zu können. Dennoch sind es weniger die Großhändler, sondern vor allem die Endverbraucher, also die Haushalte, welche davon betroffen sind. Denn der Strompreis setzt sich nicht nur aus dem Nettoentgelt und den Kosten der Anbieter zusammen. Einen größeren Anteil machen Abgaben und Umlagen aus.
Ein weiterer Aspekt, der die Strompreise beeinflusst, ist die weltweite Nachfrage. Länder wie Indien und China werden auch in der Zukunft zunehmend mehr Rohstoffe benötigen. Doch auch Deutschland ist von den fossilen Brennstoffen abhängig. Da die Nachfrage nach diesen jedoch gestiegen ist und auch weiterhin steigen wird, wirkt sich dies auf den Strompreis aus.