Bei einem neuen Haus oder einer kompletten Renovierung hat ein Hauseigentümer in Bezug auf Bodenbeläge viele Möglichkeiten sowohl beim Material als auch beim Aussehen. Dabei sind die verschiedenen Eigenschaften der Materialien und natürlich auch der eigene Geschmack zu berücksichtigen. Die Materialien reichen von warmem, wohnlichem Holz in verschiedenen Varianten über Fliesen bis hin zu Kork, Teppichböden oder Bodenbeläge aus Vinyl.
Kriterien für die Auswahl des Fußbodenbelages
Der Hausstil:
Der Boden soll zum Stil des Hauses passen und den Räumen eine bestimmte Atmosphäre verleihen.
Die Raumgröße:
Wenn der Bodenbelag und die Farben einheitlich gewählt werden, erhalten kleine oder schmale Räume optisch mehr Weite. Auch große Bodenplatten oder breite Bohlen verstärken diesen Eindruck. Bei großen Räumen sorgen unterschiedliche Beläge für eine Auflockerung und der Raum kann in verschiedene Bereiche aufgeteilt werden.
Die Farbwahl:
Mit hellen, glänzenden Oberflächen in neutralen Farben wird ein Raum heller und offener, während dunkle, matte Oberflächen ein Gefühl von Wärme und Gemütlichkeit erbringen.
Die Oberflächenbeschaffenheit:
Dabei gilt einzig die Vorliebe des Besitzers bei der Auswahl des Bodenbelages.
Die Nutzung:
Der Bodenbelag sollte der Nutzung des Raumes entsprechen. Das gilt für die Schalldämmung, die Sicherheit, den Pflegeaufwand und vor allem auch für die Strapazierfähigkeit.
Das Budget:
Und natürlich spielt bei der Auswahl des Bodenbelages auch das zur Verfügung stehende Budget eine äußerst wichtige Rolle, da der Fußbodenbelag ja nur ein kleiner Posten beim Hausbau oder bei einer Renovierung ist. Er muss auf jeden Fall in den Rahmen der finanziellen Möglichkeiten passen.
Verschiedene Bodenbeläge und Ihre Vorteile
Jeder einzelne Bodenbelag hat einen unterschiedlichen Aufbau und besteht aus unterschiedlichen Materialien. Sie unterscheiden sich in der Qualität und im Verwendungszweck. Daher sollte bei jedem Bodenbelag genau auf die Angaben des Herstellers zu seiner Verwendung und Strapazierfähigkeit geachtet werden. Bei der Auswahl sollten auf jeden Fall auch die persönlichen Vorlieben einbezogen werden. Im Folgenden werden einige beliebte Fußbodenbeläge vorgestellt.
Böden aus Echtholz
Böden aus Echtholz sind aus verschiedenen Holzarten erhältlich, wobei Hartholz besonders gut geeignet ist, wenn es richtig abgelagert wurde. Je nach Holzart sind auch die Strukturen im Holz unterschiedlich. Die Oberfläche des Holzes kann naturbelassen sein oder es kann gebleicht, gebeizt, geölt oder lackiert sein. Die Behandlung der Oberfläche eine Geschmacksache des Verbrauchers, sie beeinflusst aber auch den Pflegebedarf des Holzfußbodens.
Vorteile:
- Holz ist ein natürliches, nachwachsendes Material.
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Holz zu verlegen.
- Durch die Strukturen im Holz entstehen unterschiedliche Muster.
Nachteile:
- Holz kann pflegeintensiv sein.
- Je nach Qualität ist es teuer in der Anschaffung.
Parkett
Von Parkett darf nur gesprochen werden, wenn das Holz der DIN EN 13489 Norm entspricht. Dabei muss die Nutzschicht wenigstens 2,5 mm betragen. Bei Parkettböden unterscheidet man in drei Klassen, rustikal, Natur und Premium. Premium Parkett hat normalerweise keine Aststellen und die Nutzschicht ist sehr stabil. Rustikales Parkett habt viele Aststellen und eine weniger robuste Nutzschicht. Die Qualität kann daran erkannt werden, dass die Aststellen gut ausgespachtelt wurden. Auch der Zeitpunkt, wann der Baum gefällt wurde, gibt Aufschluss darüber, ob das Holz ausreichend Zeit zum Trocknen hatte.
Vorteile:
- Bei Parkett handelt es sich ebenfalls um nachwachsendes Naturmaterial.
- Das Holz sorgt für ein gesundes Wohnklima.
- Es sieht optisch attraktiv aus.
- Es ist in großer Vielfalt erhältlich.
- Parkett ist sehr langlebig.
- Kleine Schäden lassen sich abschleifen.
Nachteile:
- Das Verlegen des Parketts ist aufwendiger.
- Parkett ist teuer.
- Kratzer sind relativ schnell sichtbar.
Laminat
Beim Laminat sollten Sie auf die Hinweise des Herstellers auf der Verpackung achten. Diese geben Aufschluss über die Lichtechtheit, den Abriebwiderstand und die Empfindlichkeit gegen Flecken. In Bezug auf den Abrieb wird Laminat in verschiedene Nutzungsklassen eingeteilt. Die Nutzungsklassen NK21 bis NK23 reichen für den privaten Gebrauch aus. Neben der Nutzungsklasse sollte auch auf die Stärke der Paneele geachtet werden, weil diese anzeigt, wie dick die tragende Holzfaserplatte ist, auch die Qualität der Dekorschicht sollte beachtet werden. Über die Vorteile von Laminat sollte noch gesagt werden, dass diese sehr pflegeleicht sind.
Vorteile:
- Laminat besitzt eine hohe Strapazierfähigkeit.
- Es wird in großer Vielfalt angeboten.
- Es ist günstig.
- Laminat ist robust und leicht zu verlegen.
- Es ist einfach zu pflegen.
- Laminat ist lichtecht.
Nachteile:
- Laminat hat einen hohen Trittschalleffekt, das aber mit Dämmmaterial entgegengewirkt werden kann.
- Es kann nicht abgeschliffen werden.
- Es ist sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit.
PVC/Vinylboden
Auch bei diesem Bodenbelag sind die Nutzungsklassen zwischen NK21 und NK23 für den privaten Gebrauch geeignet. Weitere Symbole auf der Verpackung zeigen an, ob der Belag für Fußbodenheizung, Stuhlrollen und zur Verlegung auf Treppen geeignet ist. Weiterhin wird angezeigt, ob der Belag rutschfest ist, ob er über antistatische Eigenschaften verfügt und wie er sich im Falle eines Brandes verhält. PVC/Vinylboden ist in vielen Farben und verschiedenen Designs erhältlich.
Vorteile:
- PVC/Vinyl ist sehr pflegeleicht.
- Er ist ideal für Allergiker.
- Er ist relativ preisgünstig.
- PVC/Vinyl ist in vielen Farben und Designs erhältlich.
- Er ist wasserabweisend, schalldämmend und rutschfest.
- Er kann einfach verlegt werden.
Nachteile:
- PVC/Vinyl ist gegenüber Abdrücken von Möbeln und ähnlichem empfindlich.
- Der Untergrund muss perfekt vorbereitet werden.
- Er kann gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten.
Teppichböden
Bei Teppichböden gelten die gleichen Nutzungsklassen wie bei Laminat und PVC. Weitere Hinweise der Hersteller betreffen die Farbechtheit, Wärmedämmung, Faserlänge, Teppichrückenmaterial, Fasermaterial, Belastbarkeit und Komfort. Auch Angaben zur Eignung für Fußbodenheizung, Verlegung auf Treppen und Nutzung von Stuhlrollen machen die Auswahl leichter.
Vorteile:
- Teppichboden ist gemütlich und warm.
- Er ist ein guter Schalldämpfer
- Er vermittelt ein angenehmes Laufgefühl.
- Teppichboden ist rutschfest.
Nachteile:
- Teppichboden ist für Allergiker nur bedingt geeignet
- Er ist empfindlich gegen Schmutz und Flecken.
- Die Reinigung ist nicht ganz einfach.
Fliesen
Materialien für Fliesen sind Naturstein, Steinzeug oder Cotton. Sie sollten der Raumnutzung entsprechend nach ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb, der Ausnahme von Wasser und der Ritzhärte ausgewählt werden. Für die Küche, den Hausflur und die Badezimmer eignet sich Steingut mit glasierter oder unglasierter Oberfläche und Feinsteinzeug. Diese Fliesen sind robust, widerstandsfähig gegen Wasser und sind gut zu reinigen. Naturstein kann empfindlich sein, nimmt Flüssigkeiten schnell auf und färbt sich entsprechend ein. Er ist eher für wenig genutzte trockene Räume geeignet. Schwarze Fliesen haben das Problem, das jede schwarze Oberfläche hat, man sieht ihr den Staub auf den Boden an. Daher sollte der nur an Orten gelegt werden, die leicht und oft zu reinigen sind.
Vorteile:
- Fliesen sind pflegeleicht, robust und langlebig.
- Sie sind in vielen Farbe, Größen und Designs erhältlich.
- Sie sind ideal für feuchte Räume.
Nachteile:
- Fliesen sind relativ empfindlich gegenüber Schlägen.
- Sie besitzen eine schlechte Schalldämmung.
Fazit
Jeder Bodenbelag hat seine eigenen Vorzüge, aber auch Nachteile, die bei der Auswahl einbezogen werden sollten. Vor dem Kauf des Bodenbelages sollte der persönliche Bedarf ermittelt werden, damit klar wird, welche Eigenschaften der Bodenbelag haben muss. Dadurch wird auch die Auswahl schon eingeschränkt. Auch der Raum, in dem der Bodenverlag verlegt wird, spielt eine Rolle. Im Bad wird ein anderer Bodenverlag benötigt als im Wohnzimmer. Und letztlich spielt die Kostenfrage eine Rolle. Wenn der Bodenbelag im neuen Eigenheim verlegt wird, sollte er über eine längere Zeit halten und auch gefallen, während es in einer Mietwohnung auch ein günstiger Belag tut. Auf jeden Fall sollte man sich vor der Entscheidung gut informieren und sich Zeit dabei lassen.